Nach DBK-Stellenausschreibung: kfd ruft Frauen zu Bewerbung auf
Die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) ruft Frauen auf, sich für die öffentlich ausgeschriebene Stelle des Sekretärs der Deutschen Bischofskonferenz zu bewerben. Durch die Anzeige sollen sich qualifizierte Frauen zur Bewerbung ermutigt fühlen, heißt es am Donnerstag in einer Pressemitteilung des Verbands. Die kfd habe die Stellenausschreibung "mit freudigem Erstaunen" zur Kenntnis genommen. "Jetzt können die Bischöfe zeigen, dass sie es ernst meinen mit Leitungsfunktionen für Frauen", betont die Bundesvorsitzende Mechthild Heil. Sie könne "nur hoffen", dass die Oberhirten "mit Nachdruck" nach einer weiblichen Besetzung suchen.
Am Donnerstag war in der "Zeit" eine Stellenanzeige veröffentlicht worden, mit der die deutschen Bischöfe einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin für den scheidenden Sekretär Pater Hans Langendörfer an der Spitze ihres Sekretariats in Bonn suchen. Als Qualifikationen werden unter anderem ein theologisches Studium – idealerweise mit Promotion – und mehrjährige Leitungserfahrung auf kirchlicher Verbands- oder Bistumsebene genannt. Ein Bewerbungsschluss oder Einstellungstermin ist nicht genannt. Obwohl die Stelle bislang immer mit einem Priester besetzt war, ist die Priesterweihe keine Voraussetzung für das Amt.
Stärkung für Frauen in der Kirche
Die stellvertretende kfd-Bundesvorsitzende Agnes Wuckelt bezeichnete die Vorgehensweise der DBK als "Novum". "Wenn die Anzeige keine Alibi-Anzeige ist, dann kann man die Bischöfe zu diesem Schritt nur beglückwünschen." Er bestärke die Frauen innerhalb der Kirche "und hoffentlich auch die, die mit uns gemeinsam den Weg der Reformen eingeschlagen haben", so Wuckelt.
Laut Statut der Bischofskonferenz wird der Sekretär von der Vollversammlung der Bischöfe gewählt und vom Konferenz-Vorsitzenden ernannt. Die nächste Vollversammlung findet turnusgemäß Ende September in Fulda statt. Eine Wahl im Herbst hatte DBK-Sprecher Matthias Kopp allerdings bereits verneint. Langendörfer (68) leitet das Sekretariat seit 1996 und hatte im Frühjahr seinen Rückzug bis spätestens Ende des Jahres angekündigt, um das Amt "in jüngere Hände zu übergeben". (mal)