Projekt für Transfrauen: Papst schreibt Ordensfrau und ihren "Mädels"
Papst Franziskus hat sich hinter die Arbeit einer argentinischen Ordensfrau gestellt, die ein Wohnprojekt für obdachlose Transfrauen ins Leben gerufen hat. Gott "wird dich reichlich entlohnen", schreibt der Pontifex in einem Brief an Mónica Astorga Cremona, wie spanischsprachige Medien am Montag berichteten. Franziskus versicherte der Oberin des Konvents der Unbeschuhten Karmelitinnen im westargentinischen Nequén außerdem, dass er für sie beten werde. Auch die transsexuellen Frauen, die er als "deine Mädels" bezeichnete, schloss er ausdrücklich in sein Gebet ein. Der Brief des Pontifex war eine Antwort auf eine Email der Ordensfrau, in der sie Franziskus von ihrer jüngsten Initiative berichtet hatte.
Astorga setzt sich seit 14 Jahren für Transfrauen ein und bietet ihnen mit verschiedenen Projekten eine Alternative zu Obdachlosigkeit, Prostitution und Drogenabhängigkeit. In den vergangenen Jahren hat die Karmelitin eine Wohnsiedlung für Transfrauen gegründet, um sie vor der in Lateinamerika weit verbreiteten Diskriminierung und Gewalt gegen transsexuelle Menschen zu schützen. Dort haben die Bewohnerinnen zudem die Möglichkeit einen Beruf zu erlernen und sich ihren Lebensunterhalt zu verdienen.
Die Ordensfrau ist laut Medienberichten seit mehreren Jahren mit dem Kirchenoberhaupt bekannt. Franziskus hatte ihr bereits 2009 als Erzbischof von Buenos Aires seine Unterstützung für die Arbeit mit Transfrauen zugesichert: "Gib diese Arbeit am (gesellschaftlichen) Rand, die dir der Herr gegeben hat, nicht auf. Für das was du brauchst, zähle auf mich." Transsexualität ist in der katholischen Kirche ein Reizthema, da die kirchliche Sexualmoral die Abweichung von objektiv-körperlichem und subjektiv-gefühltem Geschlecht als problematisch betrachtet. Papst Franziskus hatte sich in den vergangenen Jahren jedoch gegen eine Ausgrenzung von homo- und transsexuellen Menschen gewandt. (rom)
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