Zweite Staffel des TV-Formats führt auch zu einer Gemeinschaft in den Pyrenäen

Problem-Teenies im Kloster: "Sie waren liebenswert und berührend"

Veröffentlicht am 03.09.2020 um 00:01 Uhr – Lesedauer: 
TV-Format "Ab ins Kloster"
Bild: © kabel eins

Bonn/Casteil ‐ Rosenkranz und Randale: In der zweiten Staffel des TV-Formats heißt es für Problem-Teenies wieder "Ab ins Kloster"! Schauplatz der heutigen Folge ist eine Abtei in den Pyrenäen. Die dortige Gemeinschaft berichtet, wie sie die Dreharbeiten erlebt hat.

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"Faulenzerin Celina, Computer-Nerd Till und die aggressive Cece": So kündigt der TV-Sender Kabel 1 im Trailer zur zweiten Staffel von "Ab ins Kloster – Rosenkranz statt Randale" die Jugendlichen an, die eine Woche bei der "Gemeinschaft der Seligpreisungen" im Kloster Saint-Martin du Canigou in den französischen Pyrenäen verbracht haben. Für die Gemeinschaft war es ein in vielerlei Hinsicht ein Wagnis, sich auf das Experiment einzulassen. Doch deren Mitglieder sind dankbar für die Erfahrung, wie Schwester Pascale de Sagazan betont.

Frage: Schwester Pascale, was haben Sie gedacht, als der Sender bei Ihnen im Kloster angefragt hat?

Schwester Pascale: Wir waren am Anfang sehr überrascht und hatten viele Fragen: Was wird die Teilnahme von uns abverlangen? Ist das mit unserer Art zu leben vereinbar? Ja zu sagen bedeutete den Beginn eines Abenteuers mit vielen Ungewissheiten. Dass es sich um eine Reality-Show handelt, hat uns beunruhigt, da dies bedeutet, dass ein Fernsehteam in unseren Lebensraum eindringt.

Frage: Wurden Ihre Erwartungen bestätigt?

Schwester Pascale: Im Großen und Ganzen war es so, wie wir uns das vorgestellt hatten, sowohl was die guten Dinge als auch die Schwierigkeiten angeht. Es war eine zugleich sehr lehrreiche, aber auch anspruchsvolle Erfahrung. Wir haben beschlossen, die Anweisungen des Filmteams zu umschiffen, damit wir wir selbst bleiben können – und das war im Endeffekt auch ein Plus bei der Erfahrung.

Frage: Welches Erlebnis hat Sie während der Dreharbeiten am meisten berührt?

Schwester Pascale: Die Verletzlichkeit der Jugendlichen in ihren Problemen, ihre Entwicklung über die Zeit, die Offenheit in ihren Gesichtern, die sie erstrahlen ließ, ihr Lachen, ihr Vertrauen. Aber auch ihre Bereitschaft, sich nach und nach für die Spiritualität und das, was wir ihnen beibringen wollten, zu öffnen und zu sensibilisieren.

TV-Format "Ab ins Kloster"
Bild: ©kabel eins

Die Jugendlichen beim Gebet der Gemeinschaft.

Frage: Welches Erlebnis fanden Sie am schrecklichsten?

Schwester Pascale: Die langen und häufigen Interviews mit den Jugendlichen und den Mitgliedern unseres Ordens, die hauptsächlich gezeigt wurden, zu jeder Uhrzeit. Das Prinzip einer Reality-Show war schwer zu leben, weil man nie wusste, was als nächstes passiert.

Frage: Hatten Sie auch ohne Kameras Kontakt zu den Jugendlichen?

Schwester Pascale: Ja, das war für uns sehr schön, wir sind glücklich, sie kennengelernt zu haben.

Frage: Welchen Eindruck hatten Sie von den Jugendlichen?

Schwester Pascale: Wir haben Jugendliche zugeteilt bekommen, die mit sich selbst nicht im Reinen waren, aber gleichzeitig lernen wollten. Sie waren liebenswert und berührend. Es war uns sehr wichtig, für sie zu beten und alles zu tun, damit diese Erfahrung für sie Früchte trägt.

Frage: Was hat Ihre Gemeinschaft aus den Begegnungen gelernt?

Schwester Pascale: Wir haben eine ganz neue Erfahrung gemacht, die uns dazu gebracht hat, "an die Ränder" zu gehen, wie Papst Franziskus es gesagt hat. Die Jugendlichen und die Reporter zu treffen, war ein Geschenk für uns.

Frage: Würden Sie nochmal bei so einem Projekt mitmachen?

Schwester Pascale: Nein. Wir haben es zwar als große Gnade empfunden, beim Dreh mitmachen zu dürfen, und das war eine Freude und Ehre für uns, aber wir verspüren nicht den Wunsch, eine derartige Erfahrung fortzusetzen. Eine Woche lang Kameras im Haus zu haben, hat für eine gewisse Anspannung gesorgt… Ohne die Kameras sind die Jugendlichen aber immer herzlich eingeladen, eine Zeit lang bei uns zu leben!

Von Matthias Altmann und Meike Kohlhoff

"Ab ins Kloster! – Rosenkranz statt Randale"

Die dritte Folge der zweiten Staffel von "Ab ins Kloster", in der die Geschichten aus der Abtei Saint-Martin du Canigou erzählt werden, wird heute Abend um 20.15 Uhr auf Kabel 1 ausgestrahlt.