Forderung nach Gleichberechtigung für Frauen

Kfd übergibt pinken "MachtMeter" an Bischof Bätzing

Veröffentlicht am 22.09.2020 um 19:18 Uhr – Lesedauer: 

Fulda ‐ Den purpurfarbenen Zollstock könnten die Bischöfe nutzen, um während der Vollversammlung über die Machtverteilung in der Kirche zu reflektieren, erhofft sich die kfd. Denn die müsse neu ausgemessen werden. Doch nicht alle der Oberhirten waren offen für diese Botschaft.

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Die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) hat mit einer symbolischen Aktion am Rande der Herbstvollversammlung der deutschen Bischofskonferenz (DBK) Gleichberechtigung für Frauen gefordert. Die Frauen übergaben dem DBK-Vorsitzenden Bischof Georg Bätzing einen purpurfarbenen Zollstock mit der Aufschrift "MachtMeter".

Heil: Es geht um Augenhöhe

Mit der Aktion am späten Montagnachmittag auf dem Domplatz wollten sie ihrer Forderung Ausdruck verleihen, die Macht in der katholischen Kirche zwischen Bischöfen, Frauen und Laien neu auszutarieren. Die kfd-Vorsitzende Mechthild Heil sagte, es gehe dem Verband um Augenhöhe in der Kirche. Ein Blick auf die zweitausendjährige Geschichte des Christentums zeige, dass dort nicht immer mit gleichem Maß gemessen worden sei. 

Die stellvertretende kfd-Vorsitzende Agnes Wuckelt lud die Bischöfe ein, während ihrer Tagung anhand des Zollstocks über die Machtverteilung in der katholischen Kirche zu reflektieren. "Die Macht in der Kirche muss neu ausgemessen werden".

DIe Bischöfe Bätzing und Bode mit einem ""Machtmeter
Bild: ©katholisch.de/rom

Die Bischöfe Georg Bätzing und Franz-Josef Bode mit der kfd-Vorsitzenden Mechthild Heil.

Bischof Bätzing dankte den Frauen für ihr Engagement. Im Hinblick auf mehr Rechte für Frauen gebe es in der katholischen Kirche aktuell ein Zeitfenster, das es zu nutzen gelte, so der DBK-Vorsitzende. Auch der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode nahm einen der pinken Zollstöcke entgegen. Der in der DBK für das Thema Frauen zuständige Oberhirte sagte, es sei eine Ermutigung, dass im Rahmen des Synodalen Wegs Anfang September auf allen fünf Regionenkonferenzen der Zwischenbericht des Frauenforums bei einer Mehrheit auf ein positives Echo gestoßen seien.   

kfd: Frauen zu allen Weiheämtern zulassen

Auch andere Geistliche wie der Fuldaer Bischof Michael Gerber, der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf, Essens Bischof Franz-Josef Overbeck, der Essener Weihbischof Ludger Schepers und der Münsteraner Weihbischof Stefan Zekorn suchten das Gespräch mit den etwa 15 Frauen. Die Mehrheit der Bischöfe vermied jedoch den Kontakt und lief an der Gruppe vorbei.

Die kfd fordert, Frauen zu allen Weiheämtern in der katholischen Kirche zuzulassen. Das Frauendiakonat, das Georg Bätzing kürzlich in einem Interview als "legitim" bezeichnet hatte, könne da nur ein erster Schritt sein. Nach Ansicht des Verbands soll in Zukunft auch die Priesterinnen- und Bischöfinnenweihe möglich werden.  Außerdem wollen die Frauen von den Bischöfen an den Beratungen zu diesem Thema beteiligt werden. (gho)

Linktipp: Bischof Bätzing: "Das Diakonat der Frauen halte ich für sehr legitim"

Ist die Frage nach einer Weihe für Frauen endgültig geklärt? Das betonte zuletzt noch einmal Kardinal Rainer Maria Woelki. Der DBK-Vorsitzende Georg Bätzing widerspricht: Der Synodale Weg könne im Vatikan um eine Prüfung und Einführung des Frauendiakonats bitten, wenn die Mehrheit dies wolle. Lob gibt es dafür von der kfd.