Malteser-Großkanzler: Reform wird zügig vorankommen
Malteser-Großkanzler Albrecht Freiherr von Boeselager hat sich mit Blick auf angestrebte Reformen des Ordens optimistisch geäußert. Dank der Wahl eines Statthalters für den vakanten Großmeister-Posten "können wir zu einer ordentlichen Verwaltung zurückkehren", sagte er dem Portal "Vatican News" (Samstag).
Der Italiener Marco Luzzago (70) war am 8. November gewählt worden und wird das Leitungsamt zunächst für ein Jahr ausüben. Von Boeselager betonte, dass nun die Verabschiedung eines Budgets fürs nächste Jahr möglich sei. "Die Wahl war wichtig, um wieder in den Routineablauf bei der Verwaltung und Regierungsführung zurückkommen zu können", so der Großkanzler.
Zustimmung des Heiligen Stuhls nötig
Die Reformanstrengungen des Malteserordens sind nach einer Leitungskrise noch nicht abgeschlossen. Für eine angestrebte umfassende Verfassungsänderung wird die Zustimmung des Heiligen Stuhls benötigt. Von Boeselager lobte in diesem Zusammenhang die kürzlich erfolgte Ernennung des designierten Kardinals Silvano Tomasi zum päpstlichen Delegaten für die Malteser. Tomasi kenne viele entscheidende Akteure und sei mit den Themen vertraut, die bei der Neufassung der Statuten zur Diskussion stünden. "Daher bin ich zuversichtlich, dass es jetzt zügig vorangeht."
Als katholischer Orden ist der Souveräne Malteserorden dem Heiligen Stuhl unterstellt. Zugleich ist er politisch ein eigenes Völkerrechtssubjekt, unterhält zu mehr als 100 Staaten diplomatische Beziehungen. Die Malteser haben nach eigenen Angaben 13.500 männliche und weibliche Ordensmitglieder sowie rund 120.000 ehren- und hauptamtliche Mitarbeiter. Sie sind weltweit in der Entwicklungs- und Katastrophenhilfe sowie im Gesundheitssektor aktiv. (KNA)