Sächsische Diözese wurde 1921 neu errichtet

100 Jahre Wiedergründung: Bistum Dresden-Meißen startet Jubiläumsjahr

Veröffentlicht am 25.11.2020 um 10:45 Uhr – Lesedauer: 

Dresden ‐ Dresden-Meißen ist das älteste Bistum in Ostdeutschland, im kommenden Jahr kann die Diözese den 100. Jahrestag ihrer Wiedererrichtung feiern. Das Jubiläumsjahr startet jedoch bereits an diesem Wochenende – im Schatten der Corona-Pandemie.

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Unter dem Motto "100 gute Gründe" eröffnet das Bistum Dresden-Meißen am Wochenende das Jubiläumsjahr zum 100. Jahrestag seiner Wiedererrichtung. Zum Auftakt werde Bischof Heinrich Timmerevers am Samstagabend – dem Vorabend zum ersten Advent – eine Vesperliturgie in der Leipziger Propsteikirche St. Trinitatis feiern, die per Livestream auf der Internetseite des Bistums miterlebt werden könne, teilte die Diözese am Mittwoch mit. Am Sonntag seien dann auch alle anderen Pfarreien des Bistums eingeladen, das Jubiläumsjahr ebenfalls festlich zu eröffnen. Außerdem werde sich Bischof Timmerevers in einem Hirtenwort an die Gläubigen in den Gottesdienten wenden.

"Welchen Kurs weist uns das Evangelium für morgen?"

"100 Jahre sind ein bedeutender Anlass, auf die turbulente Geschichte unseres Bistums zurückzuschauen und zu entdecken, wie Gott uns durch die Ereignisse der Zeit geführt hat", erklärte der Bischof am Mittwoch. Zugleich gebe es gute Gründe, den Blick in die Zukunft zu richten und gemeinsam zu fragen, "welchen Kurs uns das Evangelium für morgen weist". Symbolisch solle das Jubiläumsjahr durch ein Schiff begleitet werden, das sprachlich oft für Kirche und Gemeinde stehe. "Unser Schiff ist bildlich gesehen nun seit 100 Jahren auf See, es hat stürmische Fahrwasser durchquert und wird sich auch weiterhin neuen Wagnissen stellen. Der Grund, der uns dabei alle vereint ist der Glaube an Jesus Christus, der uns – wie es das Markusevangelium beschreibt – selbst im größten Sturm die Furcht nimmt", so Timmerevers.

Dass das Jubiläumsjahr unter den Bedingungen der Corona-Pandemie stattfinden muss, sieht der Bischof gelassen: "Krisenbewältigung, Durchhaltevermögen und Flexibilität sind historisch gewachsene Charismen dieses Bistums." Man wolle die Corona-Krise aktiv als Herausforderung annehmen. Die Pandemie könne eine Chance werden, gewohnte Muster aufzubrechen. "Beistand, Halt und christliche Nächstenliebe können gerade in unserer Zeit als Grundlage gesellschaftlicher Solidarität dienen", betonte Timmerevers.

Bistumstag am 20. Juni 2021 am Dresdner Elbufer geplant

Gleichwohl wurde nach Angaben des Bistums durch die anhaltende Pandemie bereits ein großer Teil des ursprünglich geplanten Veranstaltungsprogramms des Jubiläumsjahrs zunichtegemacht. Höhepunkt bleiben solle jedoch ein großer Bistumstag mit Festgottesdienst und Festprogramm am 20. Juni 2021 am Dresdner Elbufer. Wenn möglich sollten Veranstaltungen in allen Regionen des Bistums zudem im Vorfeld des Tages die Geschichte der Diözese beleuchten und gegenwärtige Herausforderungen der Kirche in den Blick nehmen. Eine Übersicht der feststehenden Termine werde auf der Internetseite www.hundertgutegründe.de veröffentlicht.

Das Bistum Meißen wurde ursprünglich bereits im Jahr 968 errichtet, 1581 ging es in Folge der Reformation jedoch zunächst wieder unter. Erst 340 Jahre später, am 24. Juni 1921, errichtete Papst Benedikt XV. (1914-1922) die Diözese mit der Apostolischen Konstitution "Sollicitudo omnium ecclesiarum" neu. Erster Bischof wurde Christian Schreiber, der zuvor als Regens des Fuldaer Priesterseminars tätig gewesen war. 1980 wurde der Sitz des Bistums von Bautzen nach Dresden verlegt und der Name der Diözese zu Dresden-Meißen erweitert. (stz)