Würzburger Weihbischof gibt überraschend Leitung von Seelsorgeamt ab
Der Würzburger Weihbischof Ulrich Boom (73) gibt zum Jahresende die Leitung der Hauptabteilung Seelsorge ab. In einem Schreiben an die Mitarbeitenden begründete Boom den Schritt damit, dass weitreichende und tiefgreifende Entscheidungen wegen der Finanzlage des Bistums zu treffen sind, wie die Bischöfliche Pressestelle am Dienstag mitteilte. Diese seien nicht beiläufig getan. "Ich glaube, dass ich in vielem Geduld und Gelassenheit habe. Was mir fehlt, ist die Kompetenz im Hinblick auf die Auswirkungen durch die derzeitige Finanzlage."
Bischof Franz Jung erklärte laut Pressestelle, die Entscheidung Booms sei für ihn sehr überraschend gekommen. Allerdings könne er den Wunsch des Weihbischofs nach Entpflichtung gut nachvollziehen im Blick auf die Herausforderungen, die jetzt in der Hauptabteilung Seelsorge anstehen, und im Blick auf dessen Eintritt in den Ruhestand in zwei Jahren. Man habe gemeinsam das Jahresende als Datum für die Entpflichtung vereinbart. Jung dankte Boom für sein langjähriges Engagement in der Hauptabteilung. Glücklicherweise bleibe er ihm als Weihbischof erhalten.
Boom, der die Hauptabteilung gut zehn Jahre lang leitete, bleibt weiter Dompropst des Domkapitels. Auch seine Mitarbeit in den Kommissionen Pastoral, Liturgie sowie Erziehung und Schule der Bischofskonferenz werde er fortsetzen. Der aus dem Münsterland stammende Geistliche wurde 1984 zum Priester geweiht. Nach mehreren Jahren in der Pfarrseelsorge, zuletzt als Pfarrer von Miltenberg, ernannte ihn Papst Benedikt XVI. im Dezember 2008 zum Nachfolger von Weihbischof Helmut Bauer. Zum Bischof geweiht wurde Boom am 25. Januar 2009. Nach dem altersbedingten Rücktritt von Bischof Friedhelm Hofmann im Jahr 2017 leitete Boom das Bistum Würzburg übergangsweise als Diözesanadministrator. Seit Juni 2018 hat die Diözese mit Jung einen neuen amtierenden Oberhirten. (tmg/KNA)