Jurist starb an Folgen einer Corona-Infektion

Vatikan-Richter Dalla Torre gestorben – Papst kondoliert

Veröffentlicht am 05.12.2020 um 17:33 Uhr – Lesedauer: 

Vatikanstadt ‐ Er leitete den Gerichtshof des Vatikans von 1997 bis 2019 und wurde als Leiter des Vatileaks-Prozesses gegen den früheren Kammerdiener von Papst Benedikt XVI. bekannt. Jetzt ist Giuseppe Dalla Torre an den Folgen einer Corona-Infektion gestorben.

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Der frühere Präsident des Vatikangerichts, Giuseppe Dalla Torre, ist im Alter von 77 Jahren gestorben. Wie der Vatikan am Wochenende mitteilte, starb er am Donnerstag in Rom an den Folgen einer Corona-Infektion. Der aus einem alten Adelsgeschlecht stammende Jurist hatte den Gerichtshof des Vatikanstaates von 1997 bis 2019 geleitet.

Papst Franziskus bezeichnete Dalla Torre in einem Beileidstelegramm als einen "illustren Juristen, geschätzten Mann der Kultur und treuen Mitarbeiter des Heiligen Stuhls". Der Rechtsexperte habe durch seinen Einsatz ein "leuchtendes christliches Beispiel" gegeben. Am Samstag fand im Petersdom ein Requiem für den Verstorbenen statt.

Bekannt durch Vatileaks-Prozesse

Bekanntheit erlangte der Italiener unter anderem als Leiter des sogenannten Vatileaks-Prozesses gegen den früheren Kammerdiener von Papst Benedikt XVI., Paolo Gabriele. Diesem war vorgeworfen worden, vertrauliche Vatikan-Dokumente an die Medien weitergeleitet zu haben. 2012 wurde er zu einer Haftstrafe verurteilt. Ende November starb Gabriele nach einer langen Krankheit im Alter von 54 Jahren.

Giuseppe Dalla Torre war der Bruder von Giacomo Dalla Torre. Der 80. Großmeister des Malteserordens war im April 75-jährig an den Folgen einer unheilbaren Krankheit gestorben. (mpl/KNA)