Trauerfeiern nach Katastrophen: Bischöfe veröffentlichen Arbeitshilfe
Die Deutsche Bischofskonferenz (DBK) hat eine Arbeitshilfe zu Trauerfeiern und Gottesdiensten nach Katastrophen veröffentlicht. Immer wieder würden Naturkatastrophen, große Unglücke und Terroranschläge die Gesellschaft erschüttern, heißt es in einer DBK-Mitteilung am Montag. "Angesichts solcher Taten und Geschehen ist es selbstverständlich und notwendig, dass die Kirche seelsorgerisch, aber auch betend und liturgisch präsent ist", sagte der Trierer Bischof Stephan Ackermann, der Vorsitzender der Liturgiekommission der DBK ist.
Nach derart traumatisierenden Ereignissen komme den zentralen Gottesdiensten eine hohe gesamtöffentliche Bedeutung zu. Die Kirchen stünden dann vor der Aufgabe, adäquat zu reagieren, so Ackermann. Dazu sei es auch immer mehr erforderlich, bei den Gedenk- und Trauerfeiern Angehörige anderer Religionen einzubinden. "Dies alles bringt für uns als Kirche spezifische theologische und praktische Herausforderungen mit sich, für deren Bewältigung wir Bischöfe nun Orientierung geben wollen", so Ackermann.
Die Arbeitshilfe "Trauerfeiern und Gottesdienste nach Katastrophen" verstehe sich als "unmittelbar anwendungsbezogene Handreichung" und richte sich an die "kirchlichen Akteure und Entscheidungsträger, die – professionell oder im Akutfall – mit der Vorbereitung und Durchführung solcher Feiern befasst sind", heißt es in der Mitteilung.
Das Dokument soll Fragen zum Zeitpunkt und der Form der Feier ebenso beantworten wie Fragen von Symbolik, Raum und Ritual sowie Angehörige, Notfalldienste und Opfer miteinbeziehen. Auch Elemente eines Trauergottesdienstes oder einer multireligiösen Trauerfeier und mögliche Räume und geeignete Bibelstellen dafür werden vorgestellt. So sei bei der Frage nach dem Zeitpunkt der Feier beispielsweise zu klären, ob die Toten mittlerweile geborgen und die Überlebenden außer Gefahr sind und ob die Katastrophe zwischenzeitlich aufgeklärt wurde.
Die Arbeitshilfe war im Herbst bei der Vollversammlung der Bischöfe verabschiedet worden. Hintergrund sind die Erfahrungen mit den Trauerfeiern für die Opfer des Germanwingsabsturzes, verschiedener Anschläge in Deutschland und auch Verkehrskatastrophen. (cbr)