Abschied als DBK-Sekretär: Bischof Bätzing würdigt Pater Langendörfer
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), Bischof Georg Bätzing, hat dem langjährigen Sekretär Pater Hans Langendörfer für dessen Dienst für die Konferenz gedankt. Sein Wirken sei "vertrauensvoll, engagiert, politisch ambitioniert und stets visionär" gewesen, schrieb Bätzing laut Pressemitteilung (Mittwoch) in einem Brief an Langendörfer. Er habe ihn als einen Menschen kennengelernt, so der DBK-Vorsitzende, der jeden Tag als einen neuen, einzigartigen, von Gott geschenkten Tag gelebt habe. Nach über 24 Jahren endet an diesem Mittwoch die Amtszeit des Jesuiten als Sekretär der Deutschen Bischofskonferenz mit seinem Eintritt in den Ruhestand.
"Es war fast ein Vierteljahrhundert von äußerst schweren und belastenden Zeiten, aber auch von vielen guten Entwicklungen und Erfahrungen", heißt es weiter in Bätzings Schreiben. So habe Langendörfer in seiner Anfangszeit als DBK-Sekretär vor allem die Debatte um den Ausstieg aus der Schwangerenkonfliktberatung "bedrückt", ein bleibendes Thema sei der sexuelle Missbrauch in der Kirche gewesen. Langendörfer habe beim begonnenen Synodalen Weg Impulse gesetzt, zudem habe der Deutschlandbesuch Papst Benedikts XVI. seine Handschrift getragen. "Es waren Höhen und Tiefen in Deiner Amtszeit, die Du stets mit Gottvertrauen und einer inneren Gelassenheit getragen hast", so Bätzing. Gleichzeitig würdigte der DBK-Vorsitzende Langendörfers theologische Expertise sowie sein wirtschaftliches und juristisches "Geschick", mit dem er den Verband der Diözesen Deutschlands (VDD) gesteuert habe, dessen Geschäftsführer er in Personalunion war.
Brückenbauer und Netzwerker
In seinem Brief hob Bätzing besonders den priesterlichen Dienst von Langendörfer hervor. "Nicht selten musstest Du betonen, dass Du zuallererst einmal Priester bist und dann Sekretär. Deine Messfeiern, auch für die Dienstgemeinschaft im Sekretariat, sind dafür glaubwürdiges Zeugnis." Die Bischofskonferenz sei ihrem langjährigen Sekretär "für den Brückenbau und das Netzwerken" dankbar, fügte der Bischof hinzu. "Virtuos hast Du die unterschiedlichsten Gesprächspartner in einen – stark jesuitisch geprägten – Dialog gebracht, warst für alle ein zuverlässiger Kooperations- und Ansprechpartner, national und international." Das Wirken Langendörfers werde nicht vergessen, betonte Bätzing.
Auch das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) bedankte sich bei Langendörfer für die "gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit" und ein "verlässliches und bereicherndes Miteinander". Auch in "schweren Zeiten" wie bei der Debatte um die kirchliche Schwangerenkonfliktberatung oder der Aufdeckung sexualisierter Gewalt in der Kirche sei Langendörfer "ein aufmerksamer Zuhörer und kooperationsbereiter Akteur" gewesen, teilte das ZdK am Mittwoch mit. Präsident Thomas Sternberg betonte, Langendörfer habe die Überschneidungen von Politik und Glaube sowie von Gesellschaft und Kirche immer sachkundig reflektiert. "Sein umsichtiges Wirken, das stets von einem starken Gottvertrauen geprägt war, werden wir in bester Erinnerung behalten." Auch künftig würden sein Rat, sein Dienst und seine Begleitung gebraucht, so Sternberg.
Der gebürtige Bonner Hans Langendörfer leitete das Sekretariat der Bischofskonferenz in Bonn seit 1996. Er arbeitete mit den Vorsitzenden Karl Lehmann (bis 2008), Robert Zollitsch (2008-2014) Reinhard Marx (2014-2020) und Georg Bätzing (seit 2020) zusammen. Im Februar vergangenen Jahres hatte er seinen Rückzug angekündigt. Bis zur Wahl eines Nachfolgers oder einer Nachfolgerin durch die kommende Frühjahrsvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz übernehmen Ulrich Pöner, Bereichsleiter Weltkirche und Migration im Sekretariat der Bischofskonferenz, als amtierender Sekretär der DBK und Matthias Meyer, bisher stellvertretender Geschäftsführer, als amtierender Geschäftsführer des VDD Langendörfers Ämter kommissarisch. (mal)
6.1., 17.20 Uhr: ergänzt um ZdK.