Münchner Erzbischof "empfiehlt das auch allen anderen"

Kardinal Marx lässt sich gegen Covid-19 impfen

Veröffentlicht am 14.01.2021 um 11:32 Uhr – Lesedauer: 

München ‐ Der Münchner Kardinal Reinhard Marx ist "fest entschlossen", sich gegen Corona impfen zu lassen, und empfiehlt das allen Menschen. Unterdessen sorgt die bereits erfolgte Impfung eines anderen deutschsprachigen Kardinals für Diskussionen.

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Der Münchner Kardinal Reinhard Marx (67) ist nach den Worten seines Sprechers Bernhard Kellner fest entschlossen zur Impfung gegen das Coronavirus. Marx werde sich impfen lassen, "wenn er an der Reihe ist", sagte Kellner am Donnerstag auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). "Der Kardinal empfiehlt das auch allen anderen."

An Neujahr war bekannt geworden, dass sich der Wiener Kardinal Christoph Schönborn (75) bereits wenige Tage nach Beginn der Impfkampagne in Österreich in einer Geriatrieeinrichtung kirchlicher Trägerschaft hat impfen lassen. Dadurch wurden Debatten um die Reihenfolge und eine mögliche Bevorzugung Prominenter ausgelöst.

"Bewusst das Risiko eingegangen, dafür kritisiert zu werden"

Zuletzt hatte sich der österreichische TV- und Hörfunktjournalist Teddy Podgorski in einem öffentlichen Brief im "Standard" darüber mokiert, worauf ihm Schönborn in dem Blatt ebenfalls öffentlich antwortete. So schrieb der Kardinal: "Dadurch dass ich öffentlich meine Impfung bekannt gemacht habe, bin ich bewusst das Risiko eingegangen, dafür kritisiert zu werden. Andere Menschen von der Notwendigkeit des Impfens durch mein Vorbild zu überzeugen ist mir das allemal wert."

Schönborn hatte vor gut einem Jahr nach einer Krebsoperation einen lebensbedrohlichen Lungeninfarkt erlitten. Gegenüber der Nachrichtenagentur Kathpress bezeichnete der Wiener Erzbischof den Impfstoff als einen "Silberstreif an dem durch Corona verdunkelten Horizont". Aufgrund seiner Vorerkrankungen und auch seines Alters sei er besonders dankbar für diese Möglichkeit.

Der Vatikan bestätigte am Donnerstag die Corona-Impfungen von Papst Franziskus und seinem 93-jährigen Vorgänger Benedikt XVI. Den beiden sei im Rahmen der im Vatikanstaat begonnenen Impfkampagne die erste Dosis verabreicht worden, teilte Presseamtsleiter Matteo Bruni mit. Zuvor hatten zwei Medien berichtet, dass das 84-jährige Kirchenoberhaupt am Mittwoch die Immunisierung empfangen habe. Aus Gründen der Privatsphäre gebe es keine Fotos von Franziskus' Impfung, hieß es in den Medienberichten. In einem TV-Interview am Sonntagabend hatte der Papst für die Immunisierung gegen Covid-19 geworben. Wer sich nicht impfen lasse, setze nicht nur das eigene, sondern auch das Leben anderer aufs Spiel. (tmg/KNA)

14.1., 12:30 Uhr: Aktualisiert bei Franziskus und Benedikt.