Wegen Gotteslästerung: Verfahren gegen Torwart-Star Buffon
Der italienischen Torhüterlegende Gianluigi Buffon droht wegen mutmaßlicher Gotteslästerung während eines Spiels Ungemach. Gegen des 42-jährigen Keeper von Juventus Turin laufe ein Disziplinarverfahren, teilte der italienische Fußballverband (FIGC) am Dienstag mit. Demnach sagte Buffon in der 80. Minute des Erstligaspiels gegen Parma Calcio am 19. Dezember einen Satz zu seinem Mannschaftskameraden Manolo Portanova, der einen blasphemischen Ausdruck enthielt. Juventus gewann die Partie mit 4:0.
Dem Fußballstar droht nun eine Sperre. Der italienische Verband hatte bereits kurz vor Weihnachten die Ermittlungen in dem Fall aufgenommen. Eine Videosequenz der betreffenden Unterhaltung gebe es nicht, weil sich der Vorfall abseits der Kameras abgespielt habe, hieß es damals. Allerdings liege eine Tonaufnahme vor. Buffon hatte sich in der Vergangenheit bereits für die Nutzung des Wortes "Dio" (italienisch für "Gott") entschuldigen müssen.
Ähnlicher Fall Mitte Dezember
Buffon wäre innerhalb kürzester Zeit der zweite Spieler in der ersten italienischen Liga, der für ein derartiges Vergehen belangt wird. So wurde der italienische Nationalspieler Bryan Cristante (AS Rom) Mitte Dezember wegen einer blasphemischen Äußerung für ein Spiel gesperrt. Der genaue Wortlaut wurde nicht zitiert, allerdings ist die geahndete Aussage laut Liga durch die Fernsehaufnahmen "ohne jeden Zweifel erkennbar und hörbar" gewesen. Der italienische Fußballverband stellt die Verunglimpfung des Namens Gottes während Fußballspielen seit 2010 unter Strafe.
Gianluigi "Gigi" Buffon ist mit knapp 700 Partien der Rekordspieler der ersten italienischen Liga (Serie A) und gilt als einer der besten Torhüter aller Zeiten. Mit dem Verein Juventus Turin, bei dem er den Großteil seiner Karriere verbrachte, gewann er zahlreiche italienische Meisterschaften. 2006 wurde er mit der italienischen Nationalmannschaft Weltmeister. Zudem wurde Buffon fünfmal als Welttorhüter des Jahres ausgezeichnet, zuletzt 2017. (mal)