Nachfolgerin für Maria Voce

Fokolar-Bewegung hat eine neue Präsidentin

Veröffentlicht am 01.02.2021 um 16:59 Uhr – Lesedauer: 

Rom ‐ Bis zu ihrem Tod 2008 stand Chiara Lubich mehr als sechs Jahrzehnte an der Spitze der Fokolar-Bewegung. Nach dem altersbedingten Rücktritt ihrer Nachfolgerin Maria Voce hat die Bewegung nun ihre dritte Präsidentin gewählt – erstmals keine Italienerin.

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Die 58-jährige Margaret Karram ist neue Präsidentin der Fokolar-Bewegung. Sie wurde am Sonntag bei der Corona-bedingt digital stattfindenden Generalversammlung gewählt, wie die Bewegung am Montag mitteilte. Die aus Israel stammende Karram ist die erste Nicht-Italienerin an der Spitze der 1943 gegründeten katholischen Bewegung. Sie folgt auf Maria Voce (83), die die Fokolare nach dem Tod der Gründerin Chiara Lubich ab 2008 geführt hatte und nun altersbedingt zurücktrat. Die neue Präsidentin – nach dem Allgemeinen Statut der Bewegung immer eine Frau – wird die Bewegung in den kommenden sechs Jahren führen. Ihre Wahl wurde den Angaben zufolge vom Dikasterium für die Laien, die Familien und das Leben approbiert.

Karram wurde in Haifa (Israel) geboren und absolvierte ihr Studium der Judaistik an der Hebrew University of Los Angeles (USA). Sie war in verschiedenen verantwortlichen Positionen für die Fokolar-Bewegung in Los Angeles und in Jerusalem tätig. Zudem arbeitete Karram in diversen Kommissionen und Organisationen zur Förderung des Dialogs zwischen den drei monotheistischen Religionen mit, etwa in der Bischöflichen Kommission für den Interreligiösen Dialog, in der Versammlung der katholischen Gemeinschaften des Heiligen Landes und in der Organisation ICCI (Interreligious Coordinating Council in Israel). 14 Jahre lang wirkte sie im italienischen Generalkonsulat in Jerusalem. Seit 2014 ist Karram am Internationalen Fokolar-Zentrum als Beraterin für Italien und Albanien tätig und mitverantwortlich für den Dialog zwischen kirchlichen Bewegungen und neuen katholischen Gemeinschaften. Sie spricht Arabisch, Hebräisch, Italienisch und Englisch.

Die Fokolar-Bewegung (offizieller deutscher Name: Werk Mariens) gehört zu den neueren Geistlichen Gemeinschaften. Mittlerweile ist sie in mehr als 180 Ländern der Welt vertreten. Ihr Ziel ist nach eigenen Angaben, den Geist der Einheit und Geschwisterlichkeit verstärkt in Kirche und Gesellschaft und in alle Bereiche des menschlichen Lebens hineinzutragen. Neben dem Engagement in der Ökumene setzt sich die Bewegung unter anderem für einen Dialog unter den Religionen, Frieden und soziale Gerechtigkeit ein. Weltweit zählt die Fokolar-Bewegung heute rund 140.000 Mitglieder, schätzungsweise 2 Millionen Menschen unterstützen sie auf verschiedene Weise. 2015 wurde ein Seligsprechungsverfahren für Gründerin Lubich eröffnet. (tmg)