Limburg will alle Kassen offenlegen

"Es geht nur noch um das Wie"

Veröffentlicht am 27.12.2013 um 00:00 Uhr – Lesedauer: 
Das Bild zeigt den von Säulen umgebenen Innenhof des Diözesanen Zentrum in Limburg. Im Hintergrund heben sich die Türme des Doms ab.
Bild: © KNA
Bistum Limburg

Hambrug ‐ Nach der deutschlandweiten Aufregung um die Baukosten des Bischofshauses in Limburg ordnet das Bistum seine Finanzen neu. Dies sei "der erste, zentrale Schritt, um Fehler wie in der Vergangenheit zu verhindern", sagte der Finanzdezernent des Bistums, Gordon Sobbeck, der Wochenzeitung "Die Zeit". Er sprach von einer "Voraussetzung für Transparenz" und von einem "wichtigen Signal".

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Das Bistum Limburg will demnach all seine Finanzen offenlegen. "Wir wollen das Vermögen, aber auch die Verpflichtungen vollständig transparent machen", sagte Sobbeck. Es gehe "nicht um das Ob, sondern nur noch um das Wann und Wie". Er betonte, das Bistum Limburg habe "keine geheimen Kassen, keine geheimen Haushalte". Intern und auch in den Gremien lägen alle Daten vor, sagte er der "Zeit". Es fehlt allein noch deren Veröffentlichung, die er aber ebenfalls dringend befürworte: "Wir haben nichts zu verbergen", so der Finanzdezernent.

Gemeinsames Vorgehen

Nach seinen Angaben beträgt der Verwaltungshaushalt für 2014 rund 214 Millionen Euro; der Vermögenshaushalt umfasse insgesamt "mehr als zehn Millionen Euro". Zudem verfüge das Bistum über eine Baustiftung, eine Schulstiftung, einen Eine-Welt-Fonds sowie einen Versorgungsfonds.

Luftbild des Diözesanen Zentrums in Limburg.
Bild: ©KNA

Luftbild des Diözesanen Zentrums in Limburg.

Sobbeck erklärte, in der Debatte um eine weitere Offenlegung ihrer Finanzen herrsche unter den Bistümern in Deutschland "Einigkeit, dass wir uns alle abstimmen sollten und dass bei den Veröffentlichungen eine Standardisierung und somit eine Vergleichbarkeit hilfreich wäre". Er persönlich ziehe auch zeitlich ein gemeinsames Vorgehen vor. Er gehe davon aus, dass neue Zahlen noch 2014 veröffentlicht werden.

Der Neubau, der zu massiven Protesten führte, sei "finanziell wie administrativ separat über den Bischöflichen Stuhl abgewickelt" worden, so Sobbeck. Nun liefen "in Finanz- und Vermögensfragen" alle Fäden bei ihm zusammen.

Zahlen werden voraussichtlich noch 2014 veröffentlicht

Der Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst hält sich aufgrund einer Entscheidung des Papstes seit Ende Oktober für unbestimmte Zeit außerhalb seines Bistums auf. In dieser Zeit überprüft eine kirchliche Kommission die Vorwürfe zum Bauprojekt auf dem Limburger Domberg. Die Verwaltung des Bistums hat währenddessen im Auftrag des Heiligen Stuhls Generalvikar Wolfgang Rösch übernommen.

Rösch habe auch entschieden, dass "alle Angelegenheiten des Bischöflichen Stuhls", Haushalt wie Bauverwaltung, wieder in die Verwaltungsabläufe der Fachabteilungen zurückgeführt würden, so der Finanzdezernent. Gleiches gelte für das Domkapitel.