Auch Leiter von Vatikan-Kongregationen betroffen

Papst Franziskus kürzt Gehälter der Kurienkardinäle

Veröffentlicht am 24.03.2021 um 13:29 Uhr – Lesedauer: 

Vatikanstadt ‐ Die Corona-Krise hat die seit Jahren bestehenden Finanzschwierigkeiten des Vatikan enorm verstärkt. Nun unternimmt Papst Franziskus erste Schritte zur Reduzierung der Ausgaben und kürzt die Gehälter von Kardinälen und Kurienchefs.

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Papst Franziskus hat angekündigt, die Gehälter der Kardinäle an der römischen Kurie ab April um zehn Prozent zu kürzen. Der Schritt stehe in Zusammenhang mit dem seit mehreren Jahren bestehenden Finanzdefizit des Vatikan, heißt es in einem Schreiben des Papstes vom Mittwoch. Als weitere Begründung für die Einsparungen nannte das Kirchenoberhaupt in seinem Motu proprio die Corona-Pandemie, aufgrund derer sich die wirtschaftliche Situation sowohl der Vatikanstadt als auch des Heiligen Stuhls verschlechtert habe. Ziel der Gehaltskürzungen sei es, "die derzeitigen Arbeitsplätze zu sichern". Die Maßnahmen seien in Rücksprache mit dem vatikanischen Wirtschaftssekretariat erfolgt, so das Schreiben.

Neben den Kurienkardinälen sind auch weitere Führungskräfte des Vatikan von den Gehaltskürzungen betroffen. Vorgesetzte in den Vergütungsstufen C und C1, also Präfekten und Sekretäre der Dikasterien, müssten demnach ein Minus ihres Lohns von acht Prozent im Vergleich zu den vorigen Zahlungen hinnehmen. Geistliche und Ordensleute im Dienst des Vatikan, die sich in den Gehaltsgruppen C2 und C3 befinden, erhalten künftig um drei Prozent gekürzte Zahlungen. Die von der Reduzierung der Zahlungen betroffenen Vatikanangestellten können aufgrund einer Härtefallregelung eine Aussetzung der Kürzung beantragen. Voraussetzung dafür ist, dass sie ansonsten nicht die "Fixkosten für ihre Gesundheit oder die der Angehörigen" aufbringen könnten.

Zudem wird bis Ende März 2023 die alle zwei Jahre anfallende Gehaltserhöhung für alle Vatikanangestellten ab der vierten Stufe ausgesetzt. Mitarbeiter der niedrigen Gehaltsstufen sind davon ausgenommen. Die Anweisungen gelten auch für das Vikariat Rom, die Kapitel der Päpstlichen Basiliken und die Bauhütte des Petersdoms. Vor zwei Wochen hatte der Vatikan das erste Mal seit Jahren einen detaillierten Haushaltsplan vorgelegt. Es wurde ein Defizit von 50 Millionen Euro ausgewiesen. Die Ausgaben des Vatikan sollten deshalb noch im laufenden Jahr um 25 Millionen Euro reduziert werden. Das genau Gehalt eines Kardinals ist nicht bekannt. Immer wieder wird jedoch eine monatliche Zahlung von 5.000 Euro als sogenanntes "piatto cardinalizio" genannt. Laut Medienangaben sollen insgesamt etwa 4.000 Vatikan-Angestellte von den Kürzungen und den ausgesetzten Gehaltserhöhungen betroffen sein. (rom)