Prinzgemahl starb mit 99 Jahren

Würdigung für Prinz Philip: Beispiel unerschütterlicher Loyalität

Veröffentlicht am 09.04.2021 um 16:59 Uhr – Lesedauer: 

London ‐ Niemand in Großbritannien war länger Prinzgemahl als er: Mit 99 Jahren ist Prinz Philip gestorben. Kirchenvertreter würdigen den Gatten von Königin Elizabeth II. unter anderem als "ein herausragendes Beispiel für christlichen Dienst".

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Kirchenvertreter haben der britischen Königsfamilie ihr Beileid zum Tod von Prinz Philip ausgesprochen. "Ich trauere mit dem übrigen Vereinigten Königreich und dem Commonwealth um den Verlust Seiner Königlichen Hoheit Prinz Philip, des Herzogs von Edinburgh", teilte der anglikanische Primas Justin Welby am Freitag in London mit. Der katholische Erzbischof von Westminster, Kardinal Vincent Nichols, erklärte: "In diesem Moment der Traurigkeit und des Verlustes" bete er für den Verstorbenen, Queen Elizabeth und die ganze königliche Familie.

Prinz Philip, Ehemann von Queen Elizabeth (94), war am Freitag im Alter von 99 Jahren gestorben. Die Kirche von England schaltete ein Online-Kondolenzbuch auf ihrem Internetportal frei.

73 Jahre lang habe Philip der Queen treu und loyal zur Seite gestanden, sagte Anglikanerprimas Welby. "Ihre Ehe beruhte auf Freundschaft und gegenseitigem Respekt und wurde durch den gemeinsamen Glauben an Christus gestützt." Konsequent habe der Verstorbene die Interessen anderer vor seine eigenen gestellt und damit "ein herausragendes Beispiel für christlichen Dienst" geliefert.

"Herausragendes Beispiel für christlichen Dienst"

"Bei den Gelegenheiten, bei denen ich ihn traf, war ich immer beeindruckt von seiner offensichtlichen Lebensfreude, seinem forschenden Verstand und seiner Fähigkeit, mit Menschen aus allen Bereichen und Lebensbereichen zu kommunizieren", erklärte der Erzbischof von Canterbury weiter.

Philip hinterlasse ein großes Erbe. "Der 1956 von ihm gegründete Duke of Edinburgh Award hat Generationen junger Menschen dazu inspiriert, anderen zu helfen, und ihnen eine Vision für die Staatsbürgerschaft und den Wunsch vermittelt, ihren Gemeinden zu dienen. Seine Arbeit mit unzähligen Wohltätigkeitsorganisationen und Organisationen spiegelten sein weitreichendes globales Interesse an Themen wie Wildtieren, Sport, Design, Ingenieurwesen und interreligiösem Dialog wider."

Auch Kardinal Nichols würdigte den Ehemann der britischen Monarchin als "Beispiel für unerschütterliche Loyalität und frohmütige Pflichterfüllung". Man werde Prinz Philips Gegenwart und seinen von Lebensfreude und Tatendrang geprägten Charakter sehr vermissen, so der Vorsitzende der katholischen Bischofskonferenz von England und Wales.

Beileidsbekundung aus Hessen

Beileidsbekundungen gab es unterdessen auch vom hessischen Ministerpräsidenten Volker Bouffier (CDU). "Die Nachricht vom Tod Prinz Philips trifft uns Hessen sehr", so Bouffier. Die familiären Wurzeln des britischen Adeligen liegen teils in dem Bundesland. Philips Mutter Prinzessin Alice von Battenberg (1885-1969) stammte aus dem Geschlecht der Großherzöge von Hessen. Prinz Philip, so Bouffier, habe sich "in besonderem Maße für die deutsch-britische Freundschaft eingesetzt".

Laut Angaben des Buckingham-Palastes schlief Philip am Freitagmorgen in Windsor Castle friedlich ein. Er war seit 1947 mit Elizabeth verheiratet und seit deren Krönung 1952 Prinzgemahl – damit übte er dieses Amt länger aus als jeder andere im Vereinigten Königreich vor ihm. (cph/KNA)