"Papstmaler" mit neuer Ausstellung in Leipzig

Maler Triegel: Habe mich obsessiv mit der Passion Christi beschäftigt

Veröffentlicht am 29.04.2021 um 11:27 Uhr – Lesedauer: 

Leipzig ‐ Christliche Motive spielen im Werk des Malers Michael Triegel eine große Rolle. Jetzt hat der 52-Jährige, der zwei bekannte Porträts von Benedikt XVI. geschaffen hat, die Bedeutung der Passion Christi für sein künstlerisches Schaffen betont.

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Der Leipziger Maler Michael Triegel hat die Bedeutung der Passion Christi für sein künstlerisches Schaffen betont. Mit der Leidensgeschichte Jesu habe er sich immer wieder "obsessiv" auseinandergesetzt – "um mich der Todesangst zu stellen, um zu zeigen, welches Leid Menschen einander zufügen; aber auch darum, weil wir nicht vergessen dürfen, dass vor dem Tod ein erfülltes Leben unser Ziel sein sollte und danach die Auferstehung unsere Hoffnung sein kann", sagte Triegel jetzt aus Anlass seiner neuen Ausstellung "Bach & Triegel. Im Dialog" im Bach-Museum Leipzig. Das Leben Jesu biete die Möglichkeit, existenzielle Aspekte jedes menschlichen Lebens ins Übergroße und Archetypische gesteigert zu sehen und doch immer einen persönlichen Bezug zu finden, so der 52-Jährige.

Einer breiteren Öffentlichkeit wurde Triegel als Maler zweier Porträts von Papst Benedikt XVI. (2005-2013) bekannt, die heute im Institut Papst Benedikt XVI. in Regensburg und in der Deutschen Botschaft beim Heiligen Stuhl in Rom hängen. Darüber hinaus hat der gebürtige Erfurter, der in der Osternacht 2014 vom damaligen Dresdner Bischof Heiner Koch getauft wurde, zahlreiche weitere Werke mit christlichen Motiven geschaffen. Im vergangenen Jahr erhielt er den Auftrag, für die gotische Sankt-Johannis-Kirche in Plauen ein Glasbild für den Chorraum zu gestalten, das die Auferstehung Jesu zeigen soll.

Die neue Ausstellung im Leipziger Bach-Museum setzt Werke Triegels mit Kompositionen von Johann Sebastian Bach in Beziehung. Dabei gehe es um die Auseinandersetzung beider Künstler mit grundlegenden Themen des Menschen, so das Museum. Zu sehen ist die Schau allerdings erst, wenn die Corona-Beschränkungen wieder eine Öffnung der Museen erlauben. In der Ausstellung werden Werke von Triegel und Bach gemeinsam in Themenfeldern präsentiert: Gott und Mensch, Leben und Tod, Glaube und Zweifel, Verwandlungen, Engel und Menschen oder Landschaften. Ein weiteres Themenfeld widmet sich der Lebensgeschichte von Jesus Christus. Zu Triegels "Studie zum Gekreuzigten" erklingt in der Schau etwa die Sopran-Arie "Aus Liebe will mein Heiland sterben" aus Bachs Matthäus-Passion. (stz)