Mit Pandemiemaßnahmen: Wallfahrtssaison in Kevelaer eröffnet
Zum zweiten Mal ist die Wallfahrtssaison im niederrheinischen Kevelaer unter besonderen Bedingungen eröffnet worden. In der Marienbasilika mussten coronabedingt viele Plätze freibleiben; auch auf dem Kapellenplatz waren nur wenige Zuschauer zugelassen, wie das Bistum Münster (Samstag) mitteilte. In dieser Zeit sei es wichtig, "Türen zu öffnen und Raum zu geben", sagte Wallfahrtsdirektor Gregor Kauling.
Dabei komme es nicht auf die großen Zahlen an, fügte Kauling hinzu; "der einzelne Mensch ist wichtig, der Trost und Halt braucht." Vor Beginn des Gottesdienstes öffnete der Abt des Prämonstratenserklosters Hamborn, Albert Dölken, die Pilgerpforte der Basilika mit den traditionellen Hammerschlägen vom Kapellenplatz. Rainer Killich, Generalsekretär der Wallfahrt, blickte zuversichtlich auf die kommenden Monate. "Wir denken, dass sich die allgemeine Situation in Richtung der Sommerferien entspannt, das wird sich dann auch auf das Wallfahrtsgeschehen auswirken", erklärte er. Insbesondere für August und September hätten sich wieder größere Gruppen angemeldet.
Großes Ausbleiben schon im vergangenen Jahr
Bereits vergangenes Jahr hatten Schätzungen zufolge 95 Prozent der Pilgergruppen ihre Wallfahrt wegen der Pandemie abgesagt, andere verlegten sie in den Herbst. Allerdings pilgerten nach Angaben der Verantwortlichen kleinere Gruppen in die Stadt und auch Einzelpersonen, die größere Gruppen vertraten.
Die 28.000-Einwohner-Stadt Kevelaer gilt mit rund 800.000 Pilgern jährlich als die zweitgrößte katholische Wallfahrtsstätte Deutschlands nach dem bayerischen Altötting. Anziehungspunkt ist das Marienbild "Trösterin der Betrübten" von 1641, der Zeit des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648). Zu den Höhepunkten des Pilgerjahres zählt neben der Wallfahrt der Tamilen auch eine Motorradwallfahrt mit mehreren tausend Teilnehmern. (cph/KNA/epd)