Papst mahnt zum Ende der Gewalt im Nahen Osten
Papst Franziskus hat die Konfliktparteien im Nahen Osten zu einem umgehenden Ende der Gewalt und zu Friedensgesprächen aufgerufen. Die bewaffneten Konflikte zwischen Palästinensern und Israel drohten "in eine Spirale des Todes und der Zerstörung abzugleiten", sagte Franziskus am Sonntag beim Mittagsgebet auf dem Petersplatz. Der inakzeptable Tod unschuldiger Menschen, darunter Kinder, zeige, "dass man nicht gewillt ist, eine Zukunft zu bauen, sondern nur zu zerstören".
Wachsender Hass zwischen Arabern und Israelis in einigen Städten Israels bedeutet nach Aussage des Papstes eine schwere Bürde für ein friedliches Zusammenleben. Dieses zu realisieren werde immer schwieriger, wenn die Beteiligten sich nicht schnell für den Dialog öffneten. "Ich frage Sie: Wohin führen Hass und Rache?", mahnte Franziskus. "Schaffen wir Frieden, indem wir den anderen zerstören?"
In eindringlichen Worten rief der Papst "im Namen Gottes, der alle Menschen gleich an Rechten und Würde geschaffen hat", alle Verantwortlichen dazu auf, die Waffen schweigen zu lassen und sich um Frieden zu bemühen. Dazu sei auch internationale Hilfe nötig. Gläubige Menschen mahnte Franziskus, "unermüdlich darum zu beten, dass Israelis und Palästinenser zu Dialog und Vergebung finden".
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Ebenfalls am Sonntag traf Irans Außenminister Mohammed Dschawad Sarif in der italienischen Hauptstadt ein. Laut der iranischen Nachrichtenagentur Tasnim wollte Sarif mit der Regierung in Rom über bilaterale Beziehungen sprechen. Ein Treffen mit Diplomaten des Vatikan sei aber nicht ausgeschlossen, so Tasnim. Bestätigt sind solche Begegnungen bisher jedoch nicht. Laut internationalen Medienberichten unterstützt der Iran die Palästinenser im Gazastreifen mit der Lieferung von Raketen.
Unterdessen schlossen sich junge italienische Juden dem Aufruf #NotInOurNames an. Als Juden in der Diaspora fordern sie ein sofortiges Ende israelischer Repressalien gegen Palästinenser, die Einstellung jeglicher Gewalt auf beiden Seiten sowie die Rückkehr zu Verhandlungen. Gleichzeitig brandmarken sie Antisemitismus wie Islamophobie.
Die aktuelle Gewalt bilde einen "Höhepunkt eines Systems der Ungleichheit und Ungerechtigkeit, das schon zu viele Jahre andauert". Dazu gehörten die israelische Besetzung palästinensischer Gebiete, das Embargo gegen den Gazastreifen wie auch eine "rassistische und diskriminierende Politik gegenüber den Palästinensern". (KNA)