Bei Unglück in Italien starben 14 Menschen

Nach Seilbahnunfall: Bischof fordert mehr Sicherheit für Urlauber

Veröffentlicht am 24.05.2021 um 10:57 Uhr – Lesedauer: 

Rom ‐ Ein Seilbahnunglück bewegt Italien: 14 Menschen starben, weil eine Gondel in der Nähe des Lago Maggiore abstürzte. Der Bischof, in dessen Bistum der Ort des Unfalls liegt, forderte nun mehr Sicherheit für Touristen.

  • Teilen:

Nach dem Seilbahnunglück mit mehreren Toten in Norditalien hat sich der Bischof von Novara "bestürzt" geäußert. Die Opfer hätten nach monatelangen Pandemie-Einschränkungen ein wenig Normalität und die Schönheit der Natur genießen wollen, sagte Franco Giulio Brambilla (71) am Montag. Es handele sich um einen "tragischen Unfall". Der Ort des Unglücks gehört zu Brambillas Diözese. Der Bischof forderte die Verantwortlichen auf, alles zu tun, damit sich ein solches Ereignis niemals wiederhole. Für alle Touristen, die in die Region kämen, müsse "größtmögliche Sicherheit" gewährleistet sein.

Auch die Italienische Bischofskonferenz zeigte sich "zutiefst erschüttert". "Wir nehmen aufrichtig Anteil am Schmerz der Betroffenen", hieß es in einer Stellungnahme der Italienischen Bischofskonferenz. Der Vorsitzende, Kardinal Gualtiero Bassetti, sprach von einem "tragischen Unfall".

Papst sendet Beileidstelegramm

Papst Franziskus reagierte mit "großem Schmerz" auf das Unglück. In einem am Dienstag veröffentlichten Telegramm richtete er Worte des Beileids an die Familien der Opfer. Er denke bewegt an die vielen Menschen, die auf so tragische Weise aus dem Leben gerissen worden seien. Zudem versicherte das Kirchenoberhaupt, für den fünfjährigen Eitan zu beten, der den Unfall als Einziger schwer verletzt überlebte.

Beim Urlaubsort Stresa am Lago Maggiore war am Pfingstsonntag die Gondel einer Seilbahn aus zunächst ungeklärter Ursache in die Tiefe gestürzt. Dabei kamen 14 Menschen ums Leben, darunter mehrere Kinder. Das Unglück löste in Italien große Anteilnahme und Trauer aus. Staatspräsident Sergio Mattarella und Ministerpräsident Mario Draghi reagierten ebenfalls betroffen. Die italienischen Behörden untersuchen die Ursache für den Unfall.

Gianluca Villa, Pfarrer der Gemeinde Stresa, bezeichnete das Ereignis als "Donnerschlag" für die wieder aufgenommenen touristischen Aktivitäten. "In einer Messe habe ich betont, dass dies nicht Gottes Plan ist", sagte er dem katholischen Pressedienst SIR. Stattdessen gebe es für die Tragödie eine "menschliche Verantwortung". (rom/KNA)

24.05.2021, 15.15 Uhr: ergänzt um weitere Stimmen; 25.05.2021, 11.20 Uhr: ergänzt um Reaktion von Papst Franziskus.