Papst betet vor "Knotenlöserin" aus Augsburg – Bischof Meier dabei
Große Ehre für das Bistum Augsburg: Papst Franziskus will am Montag zum Abschluss des von ihm für Mai ausgerufenen weltweiten "Gebetsmarathons" für ein Ende der Pandemie vor dem Gnadenbild "Maria Knotenlöserin" beten. Das teilte die Diözese am Donnerstag mit. Das Original des Gemäldes hängt in der Augsburger Kirche Sankt Peter am Perlach und gilt als eines von Franziskus' Lieblingsbildern. Es zeigt die Madonna, die die Knoten eines weißen Bandes löst, das von zwei Engeln gehalten wird. Biblische Szenen, die symbolisch auf Hoffnung, Barmherzigkeit und den Sieg über das Böse verweisen, umrahmen das zentrale Motiv.
Zu dem Termin reist Augsburgs Bischof Bertram Meier nach Rom, wie es weiter hieß. Gemeinsam mit dem Papst wird er demnach um 17.45 Uhr in den Vatikanischen Gärten den Rosenkranz beten. Das Bistum Augsburg habe dazu eine hochwertige Kopie der "Knotenlöserin" zur Verfügung gestellt, die Meier dem Papst schenken werde.
Franziskus werde der Jungfrau Maria fünf Gebetsanliegen anvertrauen – "fünf 'Knoten', die gelöst werden müssen, um die Hoffnung der Menschen zu nähren", so das Bistum. Der erste Knoten sei der der verwundeten Beziehungen, Einsamkeit und Gleichgültigkeit. Der zweite Knoten sei der Arbeitslosigkeit gewidmet, der dritte der Gewalt, besonders der häuslichen gegen Frauen. Der vierte Knoten beziehe sich auf den wissenschaftlichen Fortschritt, der vor allem den Schwächsten zugutekommen solle. Der fünfte Knoten gelte neuen Impulsen im pastoralen Leben.
Gesegnete Krone kommt zum Original
Am Ende der Feier findet laut Mitteilung eine Krönungszeremonie des Marienbildes mit einer Krone statt, die der Papst segnen und Bischof Meier mit nach Augsburg nehmen werde. Dort solle sie in die Kirche Sankt Peter am Perlach kommen.
Das barocke "Knotenlöserin"-Bild wurde um 1700 vom Augsburger Patrizier Hieronymus Ambrosius Langenmantel als Dank für die Rettung seiner Ehe gestiftet. Gemalt hat es vermutlich Johann Georg Melchior Schmidtner (1625-1705). Lange Zeit dachte man, dass Franziskus das Motiv 1986 bei einem Besuch in der Fuggerstadt persönlich sah. Bis zum März 2017: Damals erklärte der Papst in einem "Zeit"-Interview, er sei noch nie in Augsburg gewesen. Er kenne die "Knotenlöserin" vielmehr dank einer Ordensschwester, die ihm einmal zu Weihnachten eine Grußkarte mit der Darstellung geschickt habe.
Papst Franziskus hatte Ende April zu einem Gebetsmarathon für ein Ende der Pandemie aufgerufen. Im gesamten Monat Mai, der in der katholischen Kirche traditionell der Verehrung Marias gewidmet ist, waren besonders Wallfahrtsorte weltweit aufgefordert, Rosenkranzgebete in diesem Anliegen anzubieten. An diesem Freitag ist das in der Diözese Passau gelegene Altötting an der Reihe, das in Deutschland als Gebetsort ausgewählt worden ist. "Alle Gläubigen sind eingeladen, sich morgen mit uns im Rosenkranzgebet zu vereinen, um ein kraftvolles Zeichen gegen Resignation und Mutlosigkeit zu setzen", sagte der Passauer Bischof Stefan Oster am Donnerstag. Die Veranstaltung wird ab 18 Uhr per Livestream unter anderem bei "Vatican News", der Internetseite des Gnadenorts sowie auf der Facebook-Seite der Deutschen Bischofskonferenz übertragen. (mal/KNA)