Erst seit November 2020 Purpurträger

Kardinal Cornelius Sim aus Brunei gestorben

Veröffentlicht am 29.05.2021 um 10:44 Uhr – Lesedauer: 

Brunei/Rom ‐ Vergangenen Herbst wurde er in den Kardinalsstand erhoben – an der Zeremonie konnte er coronabedingt nur per Videoschalte teilnehmen. Nun ist Cornelius Sim, Apostolischer Vikar im südostasiatischen Brunei, im Alter von 69 Jahren verstorben.

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Kardinal Cornelius Sim, Apostolischer Vikar im südostasiatischen Brunei, ist am Samstag 69-jährig in einem Krankenhaus in Taiwan gestorben. Wie das Vikariat auf seiner Internetseite weiter mitteilte, hatte Sim sich am 8. Mai zu einer Zelltherapie in ein Krankenhaus in Taoyuan auf Taiwan begeben. Trotz großer Bemühungen der Ärzte sei er dort am Samstagmorgen (Ortszeit) den Folgen einer Krebserkrankung erlegen.

Papst Franziskus sprach der Kirche in dem Sultanat sein Beileid zum Tod Sims aus. "In Dankbarkeit für Kardinal Sims treues Zeugnis für das Evangelium, seinen großzügigen Dienst an der Kirche in Brunei und am Heiligen Stuhl schließe ich mich gerne den Gläubigen an und bete für seine ewige Ruhe", schrieb der Papst in einem Telegramm an seinen Vertreter in der Region, Erzbischof Wojciech Zaluski.

Der Pontifex hatte Sim erst im vergangenen November zum Kardinal ernannt. Am Konsistorium im Petersdom konnte Sim pandemiebedingt nur per Videoschaltung teilnehmen. Nach seinem Tod hat das Kardinalskollegium noch 222 Mitglieder, von denen 125 zur Wahl eines neuen Papstes berechtigt sind, da sie die unter 80 Jahre alt sind.

Als "Quereinsteiger" in die Kirche

Geboren wurde Cornelius Sim am 16. September 1951 in Seria im Westen des Landes. Er kam als "Quereinsteiger" in Kirchendienste. Der in Schottland ausgebildete Erdölingenieur machte zunächst Karriere beim Shell-Konzern, bevor er in den USA Theologie studierte und 1989 zum Priester geweiht wurde. 1997 wurde Sim Apostolischer Präfekt in Brunei. Als Johannes Paul II. 2004 die Präfektur in den Rang eines Apostolischen Vikariates erhob, machte er Sim zum ersten Bischof für den erdölreichen Kleinstaat in Südostasien.

Rund 75 Prozent der Bewohner des Sultanats auf der südostasiatischen Insel Borneo sind Muslime; neun Prozent Christen und fast ebenso viele Buddhisten. (mal/KNA)

29.5., 11.20 Uhr: ergänzt um weitere Angaben zur Todesursache; 14.20 Uhr: ergänzt um Reaktion des Papstes.