Papst kündigt Slowakei-Reise an – vorher Besuch in Budapest
Vom 12. bis 15. September will Papst Franziskus die Slowakei besuchen. Dies kündigte das Kirchenoberhaupt am Sonntag beim Mittagsgebet auf dem Petersplatz an. Zuvor will Franziskus in Ungarns Hauptstadt Budapest die Abschlussmesse des Eucharistischen Kongresses feiern, der dort vom 6. bis 12. September stattfindet. Stationen der Slowakei-Reise sind laut Mitteilung von Vatikansprecher Matteo Bruni neben der Hauptstadt Bratislava die Orte Presov, Kosice und Sastin. Das genaue Reiseprogramm soll in Kürze bekannt gegeben werden.
Der angekündigte Pastoralbesuch des Papstes wurde in der Slowakei begrüßt. Der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Bratislavas Erzbischof Stanislav Zvolensky, sprach von einer "außerordentlich freudigen Nachricht". Sie wecke Erinnerungen an den Besuch Papst Johannes Pauls II. vor elf Jahren. Zvolensky rief dazu auf, "mit der innerlichen Vorbereitung zu beginnen, damit wir die Botschaft von Papst Franziskus vernehmen können".
Die Bestätigung des Papstbesuches sei "eine Botschaft der Aufmerksamkeit für jene, die leiden, die am Rande der Gesellschaft stehen, die in irgendeiner Weise bedürftig sind, ob nun im materiellen oder geistlichen Bereich". Daneben betonte der Erzbischof "die große Fürsorge von Franziskus für das Wohl der Familie, seine große Aufmerksamkeit für die Bedürfnisse der Jugend". Er denke, "dass wir in diesem Bereich eine große geistliche Stärkung erwarten dürfen".
Franziskus' Reise wird vierter Papstbesuch in Slowakei
Auch Staatspräsidentin Zuzana Caputova zeigte sich erfreut, dass Franziskus die slowakische Einladung angenommen habe. Bei einem Treffen im Dezember im Vatikan habe er ihr gesagt, "wie ihm die Slowakei am Herzen liege". Sie glaube, "dass die Anwesenheit von Papst Franziskus für uns alle eine Botschaft der Versöhnung und Hoffnung in den schwierigen Zeiten sein wird, in denen wir leben".
Der Besuch von Franziskus wird der vierte eines Papstes in der Slowakei sein. Nach seiner ersten Visite 1990 knapp nach dem Fall des Eisernen Vorhangs, als die Slowakei noch Teil der neu gegründeten Tschechischen und Slowakischen Föderativen Republik (CSFR) war, reiste Johannes Paul II. noch zwei Mal in das Land.
In den vergangenen Monaten hatte Franziskus einen Besuch in der Slowakei in Aussicht gestellt. Zuvor war bereits berichtet worden, dass die Reise des Papstes nach Ungarn einen diplomatischen Eklat auslösen könnte. Grund dafür ist der Plan des Papstes, nur rund drei Stunden in Ungarn zu bleiben. Quellen im Vatikan und in Ungarn hätten Medienberichten zufolge von Anstrengungen berichtet, den Papst zu einem längeren Aufenthalt in dem Land und Höflichkeitsbesuchen beim ungarischen Staatspräsidenten Janos Ader und bei Ministerpräsident Viktor Orban zu überreden. Franziskus hatte Anfang März die Reise nach Ungarn angekündigt und betont, dass es sich dabei nicht um einen offiziellen Staatsbesuch handele. (rom/KNA)
04.07.2021, 16.15 Uhr: ergänzt um Reaktionen aus der Slowakei.