Sorge um "Dicken Pitter" – Kölner Domglocke muss geschont werden
Die Petersglocke des Kölner Doms, der berühmte "Dicke Pitter", ist künftig seltener und kürzer zu hören. Das berichtet der "Kölner Stadt-Anzeiger" (Freitag) unter Berufung auf Dompropst Guido Assmann. Ein Riss aus den 1950er Jahren erfordere diese Schutzmaßnahme.
Statt wie bisher an elf Feiertagen schlägt die größte Glocke des Domgeläuts demnach künftig nur noch zu acht Anlässen im Jahr. Unter anderem entfällt das Geläut an Silvester und Neujahr. Zudem wird die Läutezeit der 24 Tonnen schweren Glocke um jeweils einige Minuten verkürzt.
Klöppel "küsste" das Glockeninnere
Von April 2017 bis Allerheiligen 2018 hatte der "Dicke Pitter" gänzlich schweigen müssen, da an einer neuen Aufhängung des Klöppels gearbeitet werden musste. Das 600 Kilogramm schwere Teil saß nicht genau mittig und "küsste" das Glockeninnere an der einen Seite härter als an der anderen.
Die 1923 gegossene Petersglocke wiegt 24 Tonnen und hat einen Durchmesser von 3,22 Meter. Bis 2016 war sie die größte freischwingende Glocke der Welt. Im November jenes Jahres wurde für die rumänisch-orthodoxe "Kathedrale der Erlösung des Volkes" in Bukarest eine noch größere Glocke gegossen: Sie wiegt mehr als 25 Tonnen und hat einen Durchmesser von 3,35 Metern. Die Vorgängerin der Kölner Petersglocke übertraf selbst diese Ausmaße: Die 1918 eingeschmolzene "Kaiserglocke" wog über 27 Tonnen. (mal/KNA)