Kölner Dom wird von seinem Gerüst befreit
Das Hängegerüst am Nordturm des Kölner Doms prägt seit rund zehn Jahren das Bild der Kathedrale - und soll nun verschwinden. Der 30 Meter hohe, 9 Meter breite und 7 Meter tiefe Aufbau an der Nordwestecke des Turms wird bis Herbst demontiert, wie die Dombauhütte am Dienstag mitteilte. Das Gerüst sei in den vergangenen Monaten bereits vollständig entkernt worden. In den kommenden Wochen werde die Gerüstbaukolonne nun obere und untere Teile samt Sicherungsnetzen entfernen. Dazu werde aus Sicherheitsgründen bis 15. Oktober der unter dem Gerüst liegende Bereich der Domplatte vollständig gesperrt. Wohl im Herbst würden die dann verbliebenen Teile mit einem Autokran komplett vom Turm abgenommen.
Der gerüstfreie Anblick der Kathedrale wird aber nicht von langer Dauer sein, wie Dombauhütten-Sprecher Matthias Deml auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) sagte. Denn es stehe noch die Sanierung der Nordostecke des Turms aus, für die künftig ebenfalls ein Gerüst montiert werden müsse. Wann dies erfolge, sei noch offen, wahrscheinlich aber im Jahr 2023. Zudem würden relativ bald und möglicherweise noch in diesem Jahr am Turmhelm kleinere Gerüste installiert, um die dortigen Ziertürmchen zu restaurieren.
Der von 1248 bis 1880 erbaute Kölner Dom ist mit sieben bis acht Millionen Besuchern jährlich (Vor-Corona-Zeit) die meistbesuchte Sehenswürdigkeit Deutschlands. 1996 wurde das mit über 157 Metern dritthöchste Kirchengebäude der Welt von der UNESCO als eines der europäischen Meisterwerke gotischer Architektur eingestuft und zum Weltkulturerbe erklärt. Bekannt ist die Kathedrale auch, weil sie der Überlieferung nach die Gebeine der Heiligen Drei Könige beherbergt. (tmg/KNA)