Polizei: Einbruch in Abtei Münsterschwarzach war vorgetäuscht
Ein vermeintlicher Einbruch in die Küche der Benediktiner-Abtei Münsterschwarzach in Unterfranken in der vergangenen Woche ist offenbar nur fingiert gewesen. Der angeblich Geschädigte habe "den Sachverhalt nur vorgetäuscht", teilte die Polizei am Donnerstag in Würzburg mit. Nach Informationen des Evangelischen Pressedienstes (epd) handelt es sich dabei um den Koch der Abtei. Am Donnerstag vergangener Woche hatte das Polizeipräsidium Unterfranken mitgeteilt, zwei Männer in weißen Ganzkörperschutzanzügen und mit FFP2-Masken seien in die Küche des Klosters eingebrochen.
Nun hieß es, nachdem Kriminalisten den angeblichen Tatort gründlich unter die Lupe genommen hatten, hätten sich "anhand der Spurenlage erhebliche Zweifel" an der Aussage des Mannes ergeben. Ein Polizeisprecher sagte auf epd-Anfrage, der Mann habe seine Falschaussage inzwischen eingeräumt. Wer für vor Ort tatsächlich entdeckte Einbruchsspuren verantwortlich sei, werde noch ermittelt. Der Abtei-Koch schweigt dazu derzeit. Den angeblich Geschädigte erwartet ein Ermittlungsverfahren wegen des Vortäuschens einer Straftat.
Die Abtei Münsterschwarzach zählt zu den bedeutendsten Abteien im deutschsprachigen Raum. Gegründet wurde sie im Jahr 816 und bestand zunächst bis zur Aufhebung 1803 im Zuge der Säkularisation. 1913 wurde sie durch die Missionsbenediktiner wiederbesiedelt. Im Bistum Würzburg hat sich die Abtei als geistliches Zentrum zu einer festen Institution entwickelt und ist heute auch bekannt als Heimat des Bestseller-Autors Pater Anselm Grün. (tmg/epd)