Feierliche Eröffnung der Renovabis-Pfingstaktion

Mit Gott Mauern überspringen

Veröffentlicht am 18.05.2014 um 00:00 Uhr – Lesedauer: 
Renovabis

Dresden ‐ Mit einem Festgottesdienst in der Dresdner Kathedrale hat das katholische Osteuropa-Hilfswerk Renovabis am Sonntag seine neue bundesweite Pfingstaktion eröffnet. Höhepunkt und Abschluss der Kampagne ist die Kollekte in allen katholischen Kirchengemeinden Deutschlands am Pfingstsonntag, 8. Juni. Renovabis fördert seit 21 Jahren pastorale und soziale Projekte in den Ländern des früheren Ostblocks.

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Die Pfingstaktion steht in diesem Jahr unter dem Motto "Mit meinem Gott überspringe ich Mauern". Damit erinnere Renovabis an die friedliche Revolution vor 25 Jahren, sagte der Bischof des Bistums Dresden-Meißen, Heiner Koch, in seiner Predigt. Das Leitwort verweise zugleich auch auf die Glaubenstreue vieler Christen im Osten Europas in der Zeit des Kommunismus, "auch wenn es sie viel gekostet hat", so Koch. Er ist seit März in der Deutschen Bischofskonferenz für das Osteuropa-Hilfswerk zuständig.

Die friedliche Revolution ist unvollendet

Auch Renovabis-Hauptgeschäftsführer Stefan Dartmann erklärte, bei ihrem Engagement für den Fall des Eisernen Vorhangs hätten viele Menschen Kraft aus ihrem Glauben geschöpft. Zugleich betonte er, die friedliche Revolution sei noch unvollendet. Es gebe weiter Defizite und Probleme. "Vorurteile und Klischees bilden noch unsichtbare Mauern", betonte der Jesuit. Er rief zum gemeinsamen Engagement für ein solidarisches Europa auf. Dabei würdigte er die Unterstützung der deutschen Katholiken für Renovabis.

An dem Gottesdienst nahmen auch Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) und zahlreiche Gäste aus Osteuropa teil. Unter ihnen waren Bischof Clemens Pickel aus Saratow (Russland), Bischof Jan Baxant aus Leitmeritz (Tschechien) und Altbischof Stefan Cichy aus Liegnitz (Polen).

Hintergrund

Das Hilfswerk Renovabis ist eine Solidaritätsaktion der deutschen Katholiken mit den Menschen in Mittel- und Osteuropa. Der lateinische Name stammt aus Psalm 104 und bedeutet "Du wirst erneuern". Das Hilfswerk mit Sitz in Freising unterstützt Projekte zur Erneuerung des kirchlichen und gesellschaftlichen Lebens in den ehemals kommunistischen Ländern. Es vermittelt Partnerschaften und will darauf hinwirken, "dass Menschen in Ost und West voneinander lernen, miteinander glauben und so eine vertrauensvolle Nachbarschaft entsteht".

Renovabis wurde 1993 auf Anregung des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) von den deutschen Bischöfen gegründet. Seither gibt es jedes Jahr eine mehrwöchige bundesweite Renovabis-Pfingstaktion. Sie endet jeweils am Pfingstsonntag mit einer Kollekte in allen katholischen Gottesdiensten in Deutschland.

20.000 Hilfsprojekte

Seit seiner Gründung förderte Renovabis nach eigenen Angaben über 20.000 Projekte in 29 Staaten Mittel-, Ost- und Südosteuropas mit 600 Millionen Euro. Das Spektrum reicht von kirchlich-pastoralen über sozial-karitative bis hin zu Bildungs- und Medienprojekten. Dabei steht die "Hilfe zur Selbsthilfe" im Vordergrund. So vergibt das Hilfswerk jährlich rund 100 Ausbildungsstipendien an junge Osteuropäer. (KNA)

Renovabis Pfingstaktion

Mit der Pfingstaktion 2014 erinnert das katholische Osteuropa-Hilfswerk Renovabis an die grundlegenden Veränderungen in Europa vor 25 Jahren, den Zusammenbruch der kommunistischen Systeme und den Fall des Eisernen Vorhangs, der den Kontinent zerteilte. Mehr lesen Sie im umfangreichen Dossier auf dem katholisch.de-Subportal Weltkirche.