"Gehören zum kirchlichen Leben dazu"

Bistum Limburg benennt zwei Ansprechpartner für queere Menschen

Veröffentlicht am 11.10.2021 um 15:19 Uhr – Lesedauer: 

Limburg ‐ "Lesben, Schwule, Bi-, Trans- und Intersexuelle sind in der Kirche willkommen und gehören zum kirchlichen Leben dazu": Im Bistum Limburg gibt es ab sofort Ansprechpartner für queere Menschen. Damit wolle man ein Zeichen gegen Diskriminierung setzen.

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Das Bistum Limburg hat zwei Ansprechpartner für queere Menschen ernannt. "Lesben, Schwule, Bi-, Trans- und Intersexuelle (LSBTI) sind in der Kirche willkommen und gehören zum kirchlichen Leben dazu", teilte das Bistum am Montag mit. Zu den Aufgaben der Beauftragten Susanne Gorges-Braunwarth und Holger Dörnemann zähle LSBTI-Seelsorge. Zudem sollen sie ein Konzept entwickeln, das Begegnung mit LSBTI-Menschen fördert und Ausgrenzung entgegenwirkt.

Das Bistum will den Angaben zufolge mit den Kontaktpersonen ein Zeichen gegen Diskriminierung setzen. Die LSBTI-Seelsorge gehe auf einen Beschluss des Diözesansynodalrates von 2020 zurück. Ziel sei ein wertschätzender Umgang mit Menschen verschiedener sexueller Orientierungen und Offenheit für die Vielfalt partnerschaftlicher Lebens- und Familienformen.

Der Umgang der Kirche mit queeren Menschen ist auch Thema beim Synodalen Weg der katholischen Kirche in Deutschland. Das Synodalforum IV "Leben in gelingenden Beziehungen – Liebe leben in Sexualität und Partnerschaft" spricht sich in seinem Grundtext unter anderem für eine Neuakzentuierung der kirchlichen Lehre zur Homosexualität aus. Zuletzt hatten drei Mitglieder des Synodalforums die Kirche für ihren bisherigen Umgang mit homo-, trans- und intersexuellen Menschen scharf kritisiert. Die katholische Kirche sei "ein Ort, wo wir jederzeit damit rechnen müssen, dass unsere Würde und unser Menschsein angegriffen werden", heißt es in einem Text, der laut Verfassern im Dezember 2020 im Sexualmoral-Forum diskutiert und im Vorfeld der Zweiten Synodalversammlung in Frankfurt veröffentlicht wurde. Die Autoren bekräftigten ihren Wunsch, als "fester, geliebter, vollumfänglich akzeptierter Teil" der Kirche angesehen zu werden, was sie nach ihrer eigenen Auffassung bereits seien. Die Kirche sei in einer "Bringschuld" gegenüber Menschen aus der LSBTI-Community und müsse einen großen Schritt auf diese Personengruppe zugehen. (mal/KNA)