Bischöfe laden ihre Diözesanen zum Mitmachen ein

"Mehr Teilhabe": Auftakt der Weltsynode in deutschen Bistümern

Veröffentlicht am 16.10.2021 um 15:19 Uhr – Lesedauer: 

Bonn ‐ An diesem Wochenende beginnt der von Papst Franziskus ausgerufene weltweite synodale Prozess auch in den deutschen Bistümern. Aus diesem Anlass wenden sich einige Bischöfe an die Gläubigen ihrer Diözese – und rufen sie zum Mitwirken auf.

  • Teilen:

Der von Papst Franziskus ausgerufene weltweite Synodale Prozess der katholischen Kirche wird in diesen Tagen auch in den deutschen Bistümern eröffnet. Der Papst wünsche sich keine andere Kirche, aber eine Kirche, die anders sei, sagte der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode am Freitag. "Gerne gehen wir den Weg dorthin auch auf Ebene der Weltkirche mit." In der katholischen Kirche in Deutschland laufe auf Bundes- und Bistumsebene bereits seit zwei Jahren der Reformdialog Synodaler Weg. "Unsere Erfahrungen aus diesen Prozessen werden wir in die nun beginnende Weltsynode einbringen."

Der Hildesheimer Bischof Heiner Wilmer äußerte sich in einem Brief gemeinsam mit dem Vorsitzenden des Hildesheimer Diözesanrats, Christian Heimann. "Dem Papst geht es darum, dass wir als katholische Kirche insgesamt Synodalität als Grundkultur und Grundvollzug leben lernen", heißt es darin.

Der Bischof von Rottenburg-Stuttgart, Gebhard Fürst, sieht eine Chance, die Kirche zu öffnen. "Wir als Ortskirche sollen Vorschläge erarbeiten, um künftig bewusster Gemeinschaft zu leben und die Möglichkeit der Teilhabe aller am Sendungsauftrag auszuweiten." Er lud alle Katholiken in Württemberg ein, mit Papst Franziskus und Christen auf der ganzen Welt den Weg der Erneuerung zu gehen.

Schick: Synodaler Weg nicht ausgebremst

Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick rief die Gläubigen dazu auf, den von Papst Franziskus gewünschten Synodalen Prozess für die Weltkirche mitzumachen. Der Papst bremse die aktuelle Reformdebatte der katholischen Kirche in Deutschland, den Synodalen Weg, nicht aus, sondern fördere ihn. Das schreibt Schick laut Mitteilung seiner Pressestelle vom Freitag in einem Hirtenwort, das am Sonntag in den Pfarrgemeinden verlesen wird. Ziel sei es, dass die Kirche wieder mehr Vertrauen in der Gesellschaft gewinne und den Dienst Jesu zum Wohl der Menschen ausüben könne, erklärt der Erzbischof. Papst Franziskus wolle mehr Gemeinschaft in der Kirche, mehr Teilhabe aller am Leben der Kirche und mehr Mission der Kirche in der Welt erreichen.

Papst Franziskus hatte den Synodalen Prozess am vergangenen Wochenende in Rom eröffnet. 2023 ist in Rom eine weltweite Bischofssynode geplant, die über die gesammelten Themen berät und Reformvorschläge an den Papst formuliert. Parallel läuft in Deutschland auch ein breit angelegter Reformprozess, der Synodale Weg, an dem sich rund 220 Delegierte beteiligen.

Franziskus sagte, Ziel des auf etwa zwei Jahre angesetzten mehrstufigen Prozesses sei ein anderer Umgangsstil in der Kirche. "Alles ändert sich, wenn wir zu echten Begegnungen mit Gott und untereinander fähig sind. Ohne Formalitäten, ohne Täuschung, ohne Tricks", so der Papst. (KNA)