Papst Franziskus würdigt katholische Soziallehre
Papst Franziskus hat die katholischen Soziallehre als bleibend aktuell gewürdigt. Sie sei ein "Schatz der kirchlichen Tradition" und zugleich Ansporn, gemeinsam gegen Ungleichheit und für die Belange der Schwächsten zu kämpfen, sagte Franziskus vor Teilnehmern an einer Konferenz der Centesimus-Annus-Stiftung am Samstag im Vatikan.
Franziskus räumte ein, dass dieser Ansatz – in Anbetracht eines oft ausbeuterischen Wirtschaftssystems – vielfach einem Schwimmen gegen den Strom gleiche. "Aber denken wir daran, wir sind nicht allein. Gott ist uns nahe", so das Kirchenoberhaupt. Alle Christen seien zur grenzenlosen Liebe berufen, zur Zusammenarbeit zum Wohle aller – ohne Vorurteile. Damit ließen sich "Mauern des Egoismus und der Interessen" überwinden.
"Solidarität, Zusammenarbeit und Verantwortung"
Die Stiftung "Centesimus Annus Pro Pontifice" hatte am Donnerstag und Freitag in Rom einen Kongress unter dem Motto "Solidarität, Zusammenarbeit und Verantwortung: Die Gegengifte im Kampf gegen Ungerechtigkeit, Ungleichheit und Ausgrenzung" veranstaltet. Im Fokus standen dabei die Lehren aus der Corona-Pandemie und das Anliegen, mit Wissenschaftlern, Führungskräften, Unternehmern und der Jugend über Wirtschaftsmodelle der Zukunft zu diskutieren.
Die Stiftung ist benannt nach der Enzyklika "Centesimus annus" von Papst Johannes Paul II. aus dem Jahr 1991. Darin rechnet der Papst aus Polen nicht nur mit dem untergegangenen kommunistischen System ab, sondern auch mit den Auswüchsen eines ungezügelten Kapitalismus. (KNA)