Auch dank des Münsters: Freiburg weltweit drittbestes Reiseziel 2022
Der bekannte Reiseführer "Lonely Planet" hat Freiburg für das kommende Jahr hinter Auckland (Neuseeland) und Taipeh (Taiwan) auf Platz drei der zehn weltbesten Reiseziele gewählt und dies unter anderem mit dem Freiburger Münster begründet. Im neuen Buch "Lonely Planets Best in Travel 2022" wird die Kathedrale des Erzbistums Freiburg neben dem Schlossberg, dem Europa-Park, dem Schwabentor und dem Todtnauer Wasserfall als eines von fünf "Highlights" in und um die Stadt im Breisgau genannt. Die mittelalterliche Kathedrale, so der "Lonely Planet", sei mit Schätzen gefüllt und biete eine grandiose Aussicht.
Der Reiseführer, der traditionell besonders bei Rucksacktouristen in aller Welt beliebt ist, empfiehlt, einen Stadtrundgang durch Freiburg "am besten am mächtigen gotischen Freiburger Münster mit seinem himmelhohen Turm, den Fratzen ziehenden Wasserspeiern und dem verschnörkelten Eingangsportal" zu starten. Doch auch die Kathedrale selbst, die der "Lonely Planet" als "spirituelles Herz" der Stadt bezeichnet, sei einen Besuch wert: "Das Licht, das durch die Buntglasfenster fällt, sorgt im Inneren für eine ruhige Atmosphäre. Bemerkenswert ist der Altar, ein Meisterwerk des Dürer-Schülers Hans Baldung Grien."
Erzbistum: Das Münster gehört untrennbar zu Freiburg
Neben der Bischofskirche lobt das neue Buch unter anderem auch "die schöne, autofreie Altstadt mit ihren vielen Cafés" sowie die kopfsteingepflasterten Gassen und schmucken Häuserfassaden. Damit erfülle Freiburg "alle Klischees deutscher Beschaulichkeit". Zudem betont der Reiseführer die Bedeutung der Stadt als Vorreiter der deutschen Umweltbewegung, die zu einer "beneidenswert hohen Lebensqualität" beitrage.
Auf Anfrage von katholisch.de äußerte sich das Erzbistum Freiburg am Donnerstag erfreut über die Wahl Freiburgs und die Begründung durch den "Lonely Planet". "Das Münster gehört untrennbar zu Freiburg – als Stadtpfarrkirche, Bürgerkirche und Kathedrale des Erzbistums. Es ist mehr als eine Sehenswürdigkeit, sondern als Wahrzeichen prägend für Stadtbild und Selbstverständnis Freiburgs", erklärte Pressesprecher Michael Hertl. Deshalb freue sich auch die Erzdiözese darüber, dass Freiburg als Reiseziel weltweit nun vermutlich noch bekannter werde. Durch die prominente Erwähnung im neuen Buch "Lonely Planets Best in Travel 2022" rechne man mit steigenden Besucherzahlen in der Kathedrale. Vor Corona hatten laut Hartl jährlich rund 1,3 Millionen Menschen das Gotteshaus besucht.
Seit 1827 Bischofskirche des Erzbistums Freiburg
Das Freiburger Münster ist eine der bedeutendsten gotischen Kirchen Deutschlands. Berühmt ist das Gotteshaus vor allem wegen der lichtdurchlässig konstruierten Spitze seines Westturms. Der Baubeginn für das Münster in der heutigen Form lag um das Jahr 1200; die Arbeiten zogen sich jedoch über Jahrhunderte hin. Der 116 Meter hohe Turm wurde um das Jahr 1330 abgeschlossen, von 2006 bis Juni 2018 wurde er aufwendig saniert. Am 5. Dezember 1513 wurde der Chor des Münsters geweiht. Das Münster ist damit die einzige Großkirche in Deutschland, die einschließlich ihres Turmes noch im Mittelalter vollendet wurde.
Von den Anfängen bis heute ist das Münster die Kirche der Stadtpfarrei. Erst mit der Gründung des Erzbistums wurde es 1827 Bischofskirche. Geweiht ist die Kirche der Gottesmutter Maria. Seine rötliche Farbe erhält das Gotteshaus durch den verbauten Buntsandstein. Nahezu unversehrt überstand das Münster beide Weltkriege – selbst die Bombardierung der Freiburger Innenstadt im November 1944. Unter den Kunstwerken im Inneren des romanisch begonnenen und gotischen vollendeten Münsters ragen neben dem Grien-Altar mittelalterliche Glasfenster heraus, darunter die von Handwerkszünften gestifteten Darstellungen ihrer Arbeit. Bedeutend sind zudem die biblischen Zyklen und Figuren in der Portalhalle des Haupteingangs. (stz)