Mahnung am Gedenktag des ersten christlichen Märtyrers

CDU-Politiker Rachel besorgt um weltweite Religionsfreiheit

Veröffentlicht am 26.12.2021 um 11:09 Uhr – Lesedauer: 

Berlin ‐ Der Stand der Religionsfreiheit sei alarmierend, mahnt der neue kirchenpolitische Sprecher der Unions-Bundestagsfraktion, Thomas Rachel. Drei von vier Menschen weltweit hätten wegen ihres Glaubens Unterdrückung oder Verfolgung zu befürchten.

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Besorgt um die weltweite Religionsfreiheit zeigt sich der neue kirchenpolitische Sprecher der Unions-Bundestagsfraktion, Thomas Rachel (CDU). "Es ist ein Alarmsignal, dass drei von vier Menschen in Ländern leben, in denen die freie Ausübung von Religion eingeschränkt oder gar verboten wird", sagte er anlässlich des Stephanustags am Sonntag in Berlin. "Religionsfreiheit ist ein fundamentales Menschenrecht, das allerdings weltweit unter Druck gerät." Der 26. Dezember, der zweite Weihnachtsfeiertag, ist der Gedenktag des heiligen Stephanus. Er gilt als erster bekannter Märtyrer der Christenheit.Als "besonders dramatisch" bezeichnete Rachel die Situation der Christen in Afghanistan. Vor allem seit der Machtübernahme der Taliban müssten Christen muslimischer Herkunft mit "fatalen Konsequenzen bis hin zur Ermordung rechnen". Auch in Nigeria und im Irak würden Menschen vermehrt wegen ihrer Religion angegriffen.Ohne die Religions- und Weltanschauungsfreiheit blieben die anderen Menschenrechte unvollständig, sagte der Politiker. "Dieses Bewusstsein muss noch viel stärker als bisher die öffentliche Aufmerksamkeit erregen und das außenpolitische und entwicklungspolitische Engagement Deutschlands in der gesamten Welt prägen."

"Kirche in Not": Frauen und Mädchen besonders gefährdet

Das internationale Hilfswerk "Kirche in Not" mahnte mehr Aufmerksamkeit insbesondere für verfolgte Frauen und Mädchen an. Diese Gruppe sei besonders gefährdet, sagte Geschäftsführer Florian Ripka am Sonntag im Interview des Kölner Portals domradio.de. In vielen betroffenen Ländern sei es "ein sehr heikles Thema", dafür ein Bewusstsein zu schaffen.Daher gelte es, das Thema "aus dem Dunkel zu holen", betonte Ripka. Dazu könnten auch Politiker oder Unternehmer beitragen: Wenn sie Beziehungen in betroffenen Ländern aufbauen wollten, sollten sie auch auf die Menschenrechte und die Lage von Frauen schauen. Die Ampel-Regierung habe zugesagt, die Arbeit gegen Hassverbrechen an Frauen zu stärken: "Und das soll auch in diesen Ländern gelten, in denen wir diese Verbrechen festgestellt haben", so Ripka.

Besonders schwierig sei die Lage derzeit in Ägypten, Mosambik, Syrien oder Nigeria, erläuterte der Experte. Die Corona-Pandemie sei in diesem Zusammenhang "ein Katalysator" gewesen, weil die Behörden mit anderen Aufgaben befasst gewesen seien. "Es gibt durchaus auch positive Ansätze, aber Corona hat alles durcheinandergebracht, weil der Staat nicht mehr anständig funktioniert hat", sagte Ripka. (mfi/KNA)

26.12.21, 14:20 Uhr: Ergänzt um Äußerungen von "Kirche in Not".