Benediktinerinnen in Dinklage schließen Paramenten-Werkstatt
Die Benediktinerinnen der Abtei St. Scholastika in Dinklage im Oldenburger Münsterland schließen zum Jahresende ihre Paramenten-Werkstatt. Die Nonnen würden in der Herstellung von liturgischen Gewändern keine wirtschaftliche Zukunft mehr sehen und daher diesen Geschäftsbereich aufgeben, sagte Schwester Ulrike Soegtrop am Montag im Interview dem Internetportal "Kirche und Leben". "Schon seit Jahren zeigt sich, dass sich die Nachfrage und der Umgang mit Paramenten verändern", so Soegtrop. Gründe für diese Entwicklung seien der Rückgang an Neupriestern und Vorlieben bei jüngeren Geistlichen für eine andere Art der Paramentik. "Die hochwertigen handgefertigten Gewänder werden weniger nachgefragt." Soegtrop zeigte sich zwar erfreut über die Entwicklung von neuen liturgischen Gewändern für Frauen. "Doch können sie uns auf Dauer keine wirtschaftliche Grundlage bieten."
Die Paramenten-Werkstatt samt Weberei sei ein in der Abtei "sehr geliebter Betrieb" gewesen, weshalb den Nonnen die Schließung schwergefallen sei, so Soegtrop weiter. Bereits kurz nach dem Einzug der Benediktinerinnen auf Burg Dinklage im Jahr 1949 habe die Weberei ihre Arbeit aufgenommen. In den 1990er Jahren war der sogenannte "Dinklager Stil" in der Paramentik überregional bekannt. Er ist geprägt von schlichten und farbenprächtigen Gewändern aus eher groben Stoffen; auf bildhafte Darstellungen wurde verzichtet. Mehr als 1.000 Messgewänder seien in den Jahrzehnten der Produktion entstanden, sagte Soegtrop. Der berühmteste Träger eines Gewands aus der Abtei Dinklage sei Papst Johannes Paul II. bei seinem Deutschlandbesuch 1996 gewesen. (rom)