Österreichischer Bischof Elmar Fischer nach Corona-Infektion gestorben
Der emeritierte Bischof der österreichischen Diözese Feldkirch, Elmar Fischer, ist tot. Er starb am Mittwochmorgen mit 85 Jahren im Landeskrankenhaus Feldkirch, wo er wegen einer schweren Covid-Erkrankung auf der Intensivstation behandelt wurde, wie seine Diözese mitteilte.
Fischer war von 2005 bis 2011 der dritte Bischof der erst 1968 errichteten Diözese Feldkirch. Er lebte zuletzt zurückgezogen in einer geistlichen Gemeinschaft im Bregenzerwald. Erst am Dienstag war nach einem Bericht der "Vorarlberger Nachrichten" bekannt geworden, dass Fischer auf der Intensivstation behandelt und in künstlichen Tiefschlaf versetzt worden sei. Demnach war Fischer nicht gegen das Virus geimpft.
Homosexualität für "heilbar" erklärt
Zu den Höhepunkten in Fischers Zeit als Bischof zählte die Seligsprechung von Provikar Carl Lampert (1894-1944) 2011. Auch wurden demnach während seiner Amtszeit wegweisende Strukturreformen für diözesane Pastoraleinrichtungen und die Vorarlberger Pfarreien eingeleitet. Von ihm getragen wurden etwa die Initiativen eines Vorarlberger "Zukunftsdialogs", der "Pastoralgespräche" und des neuen "EthikCenters" der katholischen Kirche in der Region. Mit manchen Aussagen sorgte der Bischof auch für Aufsehen und kontroverse Debatten. So etwa 2009, als Fischer Homosexualität für "heilbar" erklärte und sich tags darauf dafür entschuldigte.
2010 war er mit Gewaltvorwürfen aus den 60er- und 70er-Jahren konfrontiert. Die Diözese ließ daraufhin die Vorwürfe durch den Innsbrucker Psychiater Hartmann Hinterhuber überprüfen. In der Folge entschuldigte sich Fischer in persönlichen Briefen bei vier Männern, die ihn beschuldigt hatten. Gewalt an Kindern oder Jugendlichen sei nie gerechtfertigt, betonte der Bischof. Das gelte auch für die Zeit vor 40 Jahren, "wenn auch damals körperliche Gewalt als Erziehungsmittel weitgehend üblich und toleriert war". (KNA)