Er sei "mit viel Rückenwind" von der Synodalversammlung zurückgekommen

Bischof Bode sieht "echten Willen zur Erneuerung" in der Kirche

Veröffentlicht am 08.02.2022 um 17:35 Uhr – Lesedauer: 

Osnabrück ‐ Die Ergebnisse des Synodalen Wegs müssten "dringend" in den Dialog mit der Weltkirche eingebracht werden, schreibt der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode. Er erkennt in den Beratungen jedoch "viel echten Willen zur Erneuerung".

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Wenige Tage nach der dritten Vollversammlung des katholischen Reformprojekts Synodaler Weg zieht der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode ein positives Fazit. Er sei "mit viel Rückenwind" aus Frankfurt zurückgekommen, schreibt er in einem am Dienstag veröffentlichten Blogbeitrag auf der Internetseite des Bistums Osnabrück. "Mitten in allen Desastern der gegenwärtigen Lage der Kirche in unseren Breiten habe ich viel echten Willen zur Erneuerung wahrgenommen", so Bode, der auch stellvertretender Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz und Mitglied des Präsidiums des Synodalen Wegs ist.

Der Bischof räumte ein, dass zunächst nur Grundlagen geschaffen worden seien, die auf weitere Aufbauarbeit warteten. Auch seien die Ergebnisse "dringend" in den Dialog mit der Weltkirche und mit Rom einzubringen. "Aber jetzt ist die Chance, es auch zu tun", so Bode unter Verweis auf den weltweiten synodalen Prozess, den Papst Franziskus Ende vergangenen Jahres eröffnet hatte. "Diese Chance ist historisch zu nennen und darf nicht vertan werden."

Wichtige "Wegweiser" gesetzt

Die Vorsitzende des Katholikenrats im Bistum Osnabrück schließt sich dieser positiven Bilanz an. "Mit dieser Vollversammlung wurden wichtige 'Wegweiser' gesetzt", schreibt Katharina Abeln in einem weiteren Blogbeitrag. "Ich gehe hoffnungsvoll den Synodalen Weg weiter." Zwar werde er sicherlich noch lang sein und nicht alle Erwartungen erfüllen. Aber für sie sei er ein Weg, "der Kirche in die Zukunft bringen kann".

Beim Synodalen Weg beraten deutsche Bischöfe und Laienvertreter seit 2019 über die Zukunft der katholischen Kirche in Deutschland. Bode und Abeln gehören zu den mehr als 200 Mitgliedern der Synodalversammlung, die von Donnerstag bis Samstag in Frankfurt am Main getagt hatte. Eine Mehrheit von ihnen hatte sich für Veränderungen in der Kirche ausgesprochen. Gefordert wurden unter anderem eine moderne Sexualmoral einschließlich einer Neubewertung der Homosexualität, die Öffnung des Priesteramtes für Frauen, eine Lockerung der Zölibatspflicht für Priester und ein anderer Umgang mit Macht. Die meisten dieser Punkte sind jedoch nur auf Ebene der Weltkirche veränderbar. (KNA)