Volle Unterstützung und sein Gebet zum Ausdruck gebracht

Gänswein: Papst Franziskus hat Brief an Benedikt XVI. geschrieben

Veröffentlicht am 10.02.2022 um 10:00 Uhr – Lesedauer: 

Rom ‐ Sein volles Vertrauen, seine volle Unterstützung und sein Gebet hat Papst Franziskus laut Erzbischof Georg Gänswein in einem Brief an Benedikt XVI. zum Ausdruck gebracht. Der Privatsekretär äußert sich auch zur Kritik in den deutschen Medien.

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Papst Franziskus hat einen Brief an Benedikt XVI. geschrieben. Es sei ein sehr schöner Brief, so Erzbischof Georg Gänswein (65), Privatsekretär des emeritierten Papstes, in einem Interview des italienischen Senders Rai 1 am Mittwochabend. In dem Brief spreche Franziskus als Seelsorger, als Mitbruder und als Mensch, der noch einmal sein volles Vertrauen, seine volle Unterstützung und sein Gebet zum Ausdruck bringe.

Kritik in deutschen Medien

Angesprochen auf Kritik an der jüngsten Stellungnahme Benedikts in deutschen Medien sagte Gänswein: "Wer sie aufrichtig liest, kann diese Kritik nicht teilen. Er bittet um Vergebung für alle Opfer von Missbrauch." Ebenso wiederholte der Erzbischof, dass Joseph Ratzinger beziehungsweise Benedikt XVI. viel in diesem "sensiblen Bereich" getan habe.

Hintergrund ist der von Benedikt am Dienstag veröffentlichte Brief zum Münchner Missbrauchsgutachten. Darin entschuldigt sich der emeritierte Papst bei den Betroffenen und drückt seine "tiefe Scham" und seinen "großen Schmerz" aus. Zugleich wehrt sich der frühere Papst gegen den Vorwurf, als Erzbischof von München (1977-1982) Missbrauchsfälle aktiv vertuscht zu haben.

Die Stellungnahme des emeritierten Papstes hatte unterschiedliche Reaktionen hervorgerufen. So begrüßte etwa der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), Bischof Georg Bätzing, die Aussagen in einer kurzen Twitter-Nachricht, ohne näher auf Inhalte einzugehen. Opfer von Missbrauch reagierten überwiegend enttäuscht und warfen Benedikt unter anderem wenig Empathie und der Kirche weitere Relativierungen beim Thema Missbrauch vor. Der ehemalige Papst kenne nur seine eigene Sichtweise. (KNA)