Kontroverse Aussagen zu Homosexualität: Justiz ermittelt gegen Bischof
Der Bischof von Teneriffa, Bernardo Alvarez Afonso, muss sich wegen kontroverser Aussagen zum Thema Homosexualität vor der spanischen Justiz verantworten. Die Staatsanwaltschaft der Insel ermittelt laut örtlichen Medienberichten (Donnerstag) wegen des Vorwurfs der Hasskriminalität. Am Mittwoch sei der Geistliche dazu vernommen worden.
Alvarez hatte kürzlich mit einem TV-Interview landesweit für Aufsehen und Empörung gesorgt. Darin sprach er mit Blick auf homosexuelle Praktiken von einer "Todsünde" und verglich entsprechende Neigungen mit Alkoholismus. Mehrere Homosexuellen-Verbände forderten strafrechtliche Konsequenzen. Die Vereinigung "LGBTI Diversas" startete eine Online-Kampagne zur Absetzung des Bischofs. In der Folge schaltete sich auch der Präsident der Kanarischen Inseln, Angel Victor Torres Perez, ein und forderte Alvarez dazu auf, seine "inakzeptablen" Äußerungen zu Homosexualität zu korrigieren.
Alvarez relativierte seine Aussagen inzwischen und entschuldigte sich öffentlich. Er müsse zugeben, dass er beim Beantworten einiger Interviewfragen "nicht erfolgreich" gewesen sei. Eine "genauere Erklärung" wäre hilfreich gewesen, so der Bischof. Keinesfalls habe er jemanden beleidigen oder diskriminieren wollen. Alvarez (72) ist seit 2005 Bischof der Diözese San Cristobal de La Laguna (Teneriffa). (tmg/KNA)