Erzbischof Schick fordert Bekehrung und Erneuerung in der Kirche
Die Kirche liegt nach den Worten des Bamberger Erzbischofs Ludwig Schick "in vielfacher Weise in Trümmern". Sexualisierte Gewalt, Machtmissbrauch, Missachtung von Menschen durch Verantwortungsträger sowie Finanzskandale hätten zu einer horrenden Zahl von Kirchenaustritten geführt, schreibt Schick in seinem am Freitag veröffentlichten Hirtenbrief zur Fastenzeit. Auch für viele Katholiken aus dem Kernbereich der Pfarreien sei die Kirche derzeit "zum Fortlaufen".
Daher brauche es "Bekehrung und Erneuerung", forderte der Erzbischof. "Dabei kann es nicht um eine neue Kirche gehen, sondern um die Erneuerung der Kirche Jesu Christi, die seit 2.000 Jahren besteht." Sie müsse geschwisterlich und familiär sein. "Wenn wir alle geschwisterlich miteinander umgehen, dann trauen wir uns auch gegenseitig und gegenüber den Amtsträgern die offene Rede, das klare Wort, die aufbauende Kritik zu, weil wir wissen, es ist unser Haus, das uns von Jesus Christus anvertraut wurde."
Schick mahnte, die systemischen Fehler zu beheben, wie es der Synodale Weg und der von Papst Franziskus initiierte Synodale Prozess wollten. Andernfalls sei die Erneuerung eine Schönheitsreparatur ohne Langzeitwirkung. Es gehe darum, dass die Kirche weiterhin ihren wichtigen Auftrag erfüllen könne: das Evangelium zu verkünden, die Gottesdienste zu feiern und mit der Caritas der Gesellschaft zu nutzen. Die Katholiken rief der Erzbischof auf: "Auftreten, nicht austreten! Werben wir auch für das Bleiben und Mittun, indem wir auf das gute Wirken der Kirche hinweisen." (KNA)