Bischof Bätzing: Gespräch über Eucharistie und Abendmahl weiterführen
Die Bischöfe wollen das Gespräch über Fragen der Eucharistie- und Abendmahlsgemeinschaft weiterführen. Das erwarteten die Gläubigen zu Recht, erklärte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), der Limburger Bischof Georg Bätzing, am Freitag in Paderborn. Er äußerte sich nach einer zweitägigen ökumenischen Fachtagung zum Thema "Kirche – Eucharistie – Gewissen. Eine katholische Orientierung im ökumenischen Horizont".
Die Veranstaltung habe ermöglicht, unterschiedliche Positionen zu hören und zu diskutieren, lobte Bätzing. So habe sie "die theologische Klärung vorangebracht". Eingeladen hatten die Ökumene- und Glaubenskommission der Bischofskonferenz und das Johann-Adam-Möhler-Institut für Ökumenik.
Feige: Viele Fragen wurden vertieft
Viele Fragen seien vertieft worden, betonte der Vorsitzende der Ökumene-Kommission, der Magdeburger Bischof Gerhard Feige. Das Thema der Eucharistie- und Abendmahlsgemeinschaft werde "umso drängender, je mehr wir uns durch den Glauben und die Taufe in dem einen Leib Christi geeint wissen und diese Einheit in vielfacher Weise sichtbar leben. Daher müssen wir diese zentralen Fragen weiter durchdenken und Perspektiven eröffnen."
Ziel war es den Angaben zufolge nicht, zu abschließenden Urteilen und Bewertungen zu kommen. "Das wäre angesichts der Komplexität der Fragestellungen im Rahmen einer Fachtagung auch nicht möglich gewesen", sagte der Vorsitzende der Glaubenskommission, Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck. Es sei jedoch wichtig gewesen, das Votum "Gemeinsam am Tisch des Herrn" weiter zu diskutieren "und so in der Ökumene weiterzukommen". Das Papier hatte der Ökumenische Arbeitskreis evangelischer und katholischer Theologen 2019 veröffentlicht.
Der Arbeitskreis, dessen katholischer Bischöflicher Vorsitzender Bätzing ist, hatte darin ein Votum für eine wechselseitige Teilnahme einzelner Gläubiger an der Eucharistie- oder Abendmahlsfeier der jeweils anderen Konfession auf Basis einer Gewissensentscheidung begründet. Die vatikanische Glaubenskongregation hatte dem eine Absage erteilt und betont, auch für eine individuelle Gewissensentscheidung gebe es noch keine Grundlage. Kontrovers diskutiert werden von Katholiken und Protestanten vor allem die theologische Deutung des Sakraments der Eucharistie beziehungsweise des Abendmahls einerseits sowie die Frage, ob die Teilnahme an der Feier eine Kirchengemeinschaft voraussetzt. (KNA)
25.3., 15:20 Uhr: Ergänzt um weitere Details.