Von 2006 bis 2013 Oberhaupt der koptisch-katholischen Christen in Ägypten

Kardinal Naguib mit 87 Jahren gestorben

Veröffentlicht am 28.03.2022 um 15:00 Uhr – Lesedauer: 

Kairo ‐ Als Patriarch von Alexandria war er von 2006 bis 2013 Oberhaupt der knapp 200.000 koptisch-katholischen Christen in Ägypten: Jetzt ist Kardinal Antonios Naguib kurz nach seinem 87. Geburtstag gestorben.

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Der frühere koptisch-katholische Patriarch von Alexandrien, Antonios Naguib, ist tot. Der Kardinal, der vor kurzem seinen 87. Geburtstag feierte, starb "nach einer Reise voller Hingabe, Liebe und Großzügigkeit", zitieren ägyptische Medien aus einer Mitteilung der koptisch-katholischen Kirche Ägyptens.

Laut einem Bericht des römischen Pressediensts Fides starb der Patriarch emeritus in der Nacht zu Montag im italienischen Krankenhaus in Kairo. Sein Gesundheitszustand habe sich zuletzt so verschlechtert, dass er dort unter anderem wegen Nierenversagen auf der Intensivstation behandelt worden sei.

Als Patriarch von Alexandria war Naguib von 2006 bis 2013 Oberhaupt der knapp 200.000 koptisch-katholischen Christen in Ägypten. 1935 in Samalout am Unterlauf des Nil geboren, ging Naguib zum Studium ins 250 Kilometer nördlich gelegene Kairo und kehrte 1960 als Priester in sein Heimatbistum Minya zurück. Danach folgten Studien in Rom, dann Jahre als Dozent für Bibelwissenschaft in Ägypten.

Rücktritt und Comeback als Patriarch

1977 wurde Naguib Bischof von Minya; 2002 reichte er seinen Rücktritt aus Gesundheitsgründen ein. Knapp vier Jahre später, mit 71 Jahren, folgte ein Comeback als Patriarch seiner mit Rom verbundenen Ostkirche. 2010 nahm ihn Papst Benedikt XVI. (2005-2013) ins Kardinalskollegium auf. Nachdem Naguib 2012 einen Schlaganfall erlitten hatte, folgte ihm Anfang 2013 Ibrahim Isaac Sidrak als Patriarch nach.

Zuletzt war aus den Reihen der Kardinäle der italienische Kardinal Agostino Cacciavillan mit 95 Jahren gestorben. Nach dem Tod Naguibs hat das Kardinalskollegium noch 211 Mitglieder. Davon unter 80 Jahren und somit zur Papstwahl berechtigt sind 119 Kardinäle. (tmg/KNA)