Mails als "Maria 3.0" verschickt

Deutsche Bischofskonferenz warnt vor falschem Bischof

Veröffentlicht am 31.03.2022 um 11:55 Uhr – Lesedauer: 

Hamburg ‐ Einige kirchliche Einrichtungen bekamen zuletzt Mails von einer Gruppierung mit dem Namen "Maria 3.0". Doch bei dieser ist Vorsicht geboten: Dahinter steckt ein falscher Bischof – und der ist kein Unbekannter.

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Die Deutsche Bischofskonferenz warnt vor dem Mailversand einer Gruppierung mit dem Namen "Maria 3.0". Einen entsprechenden Hinweis veröffentlichte das Erzbistum Hamburg in seinem aktuellen Amtsblatt (30. März). Hinter der Aktion stehe Ralph Napierski, der sich seit vielen Jahren als mit der katholischen Kirche unierter Bischof ausgebe. "Er ist es aber nicht", heißt es in der Warnung.

Im Vorfeld der Weihe Russlands und der Ukraine an das Unbefleckte Herz Mariens durch Papst Franziskus hatte "Maria 3.0" eine Pressemitteilung verschickt. Darin wurden alle Bischöfe und Priester aufgerufen, an dieser Weihe teilzunehmen. "Es ist sehr wichtig, dass sich alle Bischöfe auf der ganzen Welt mit ihren Priestern dieser Weihe anschließen", heißt es dort wörtlich. "Gerade auch für Deutschland, für das einige Heilige sehr schlimme Warnungen vor Krieg, Zerstörung und Leid gegeben haben." "Maria 3.0" betreibt auch eine Internetseite und einen Instagram-Kanal. Aus dem Kontakt-Hinweis der Homepage geht hervor, dass der falsche Bischof Napierski hinter "Maria 3.0" steckt.

Napierski hatte mit seinen Aktionen bereits mehrfach öffentliche Aufmerksamkeit erregt. Im Vorfeld des Konklaves 2013 schaffte er es, sich unter die Kardinäle zu mischen, die sich zu Vorgesprächen im Vatikan trafen. Dabei trug er eine zu kurze Soutane und statt dem Zingulum einen violetten Schal. Anschließend wurde er des Vatikan-Geländes verwiesen. Auch mit anderen Politikern und Kirchenmännern posierte der vermeintliche Würdenträger bereits auf Fotos. Im Internet finden sich zu seinem Namen mehrere Blogs: Dort nennt er sich "Leiter des katholischen Ordens Corpus Dei" und "Bischof der katholischen Kirche". Die Bischofskonferenz warnte bereits mehrfach vor Napierski. (mal)

1.4., 11:10 Uhr: Der Link zum Begriff "falscher Bischof" im zweiten Absatz wurde fälschlicherweise gesetzt und entfernt. Diese Person hat nichts mit Ralph Napierski zu tun.