Neuer Eremit für Einsiedelei über Saalfelden gefunden
Die Einsiedelei am Palfen im österreichischen Saalfelden (Pinzgau) hat einen neuen Eremiten. Laut einer Mitteilung der Stadt wählten Saalfeldens Pfarrer Alois Moser und Bürgermeister Erich Rohrmoser aus einer Reihe von Bewerbungen den 63 Jahre alten pensionierten Landwirt Alois Penninger aus dem Rottal in Niederbayern aus. Er werde in wenigen Wochen die Eremitage am Fuße des Steinernen Meeres beziehen, hieß es. Voraussetzung für den Einsiedler ist ein christlicher Hintergrund.
Die Einsiedelei oberhalb von Schloss Lichtenberg existiert bereits seit mehr als 350 Jahren. Die natürliche Felshöhle wurde im 17. Jahrhundert zu einer Kapelle ausgebaut. Saalfelden ist eine der wenigen Einsiedeleien in Mitteleuropa, die noch von Eremiten bewohnt sind. Seit dem 16. Jahrhundert wird dort ein Bildnis des heiligen Georg verehrt, des Schutzpatrons der Tiere. Bewohnbar ist die Klause nur von April bis November. In dieser Zeit muss der Eremit auf Strom und fließendes Wasser verzichten. Für seinen Lebensunterhalt muss er selbst aufkommen.
"Möchte ich mich ausprobieren im Loslassen"
In einer E-Mail an die Pfarrei Saalfelden betonte der neue Eremit, er flüchte nicht oder laufe nicht vor etwas davon. "Im Herbst meines Lebens möchte ich mich ausprobieren im Loslassen, in der Selbsterforschung und in der Selbstfürsorge." Die aktuellen Geschehnisse in der Welt bewegten ihn sehr. "Menschen müssen aufgrund von Krieg und Verfolgung ihre Heimat verlassen. Oder weil kein Regen mehr vom Himmel fällt. Mit diesen Schicksalen fühle ich mich in geistiger Solidarität verbunden."
Zuletzt verbrachte der Oberösterreicher Matthias Gschwandtner zwei Saisons in der Einsiedelei. Der frühere kaufmännische Angestellte war der erste Protestant, der die Klause bewohnte. (mal/KNA)