Kardinal Woelki spricht sich für "klares Bild von Kirche" aus
Zum Pfingstfest macht sich der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki für ein "klares Bild von der Kirche" stark. "Seit Monaten führen katholische Christen intensiv eine Diskussion darüber, wie wir heute Kirche sein wollen und was die Kirche ist", sagte Woelki laut Predigtmanuskript am Pfingstsonntag im Kölner Dom. Es gelte, immer wieder neu zu bedenken und zu "durchbeten", was Jesus der Kirche "eingestiftet" habe. "Nur das schafft nämlich Einheit. Nur das hält uns zusammen. Wie die Kirche nicht von uns geschaffen ist, so wird auch die Einheit der Kirche nicht von uns hergestellt."
Woelki erläuterte: "Die Kirche ist von Gott geschaffen. Sie ist nicht unser Werk, über das wir zu befinden hätten." Jesus habe als Architekt der Kirche auch ihr Gefüge und ihre Ordnung gegeben. Das dreigestufte Amt – also Bischöfe, Priester und Diakone – sei eine Gabe des Heiligen Geistes für seine Kirche, so der Erzbischof. "Jeder Versuch, Kirche und Heiligen Geist voneinander zu trennen oder gar in einen Gegensatz zu bringen, kann sich nicht auf das Zeugnis der Schrift berufen."
Die Kirche lieben "trotz aller menschlichen Schwächen, Fehler und Sünden"
Woelki rief dazu auf, die Kirche anzunehmen, "indem wir die Wahrheit des Glaubens annehmen. Nur so bleiben wir davor bewahrt, in eine Vielzahl von Gruppen auseinander zu fallen und damit die kirchliche Einheit aufzulösen". Er ermutigte dazu, die Kirche zu lieben "trotz aller menschlichen Schwächen, Fehler und Sünden, mit der wir ihre Schönheit immer wieder beflecken".
Der Kardinal bezog sich in seiner Predigt mutmaßlich auch auf den Reformprozess der katholischen Kirche in Deutschland – den Synodalen Weg. Seit 2019 beraten deutsche Bischöfe und Laienvertreter dabei über die Zukunft der Kirche, vor allem über die Themen Macht, Priestertum und Sexualmoral sowie über die Rolle von Frauen in der Kirche. (KNA)