Deutsche Bischöfe verurteilen Anschlag auf Kirche in Nigeria
Die deutschen Bischöfe haben den Anschlag auf eine Kirche im nigerianischen Owo am Pfingstsonntag scharf verurteilt. "Wo Gottes Heiliger Geist des Friedens gefeiert wurde, hat sich der Ungeist der Gewalt in Szene gesetzt. Ich bin entsetzt über diese schreckliche Bluttat, die das Zusammenleben zwischen den Religionen in Nigeria einmal mehr gefährdet", erklärte der Vorsitzende der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), Bertram Meier, am Dienstag in Bonn. Trotz der Gewalt sei er überzeugt, "dass es zum Dialog keine Alternative gibt, um das friedlichen Zusammenleben in einem Land zu fördern", betonte der Augsburger Bischof weiter.
Bei dem Überfall am Sonntag sind Medienberichten zufolge über 50 Menschen getötet worden; mittlerweile ist teilweise von 100 Toten die Rede. In der Stadt im Bundesstaat Ondo hatte sich der Anschlag der Zeitung "Punch" zufolge unmittelbar nach einem Pfingstgottesdienst ereignet. Eine noch unbekannte Anzahl an Angreifern eröffnete demnach das Feuer auf die Gemeindemitglieder. Auch Sprengstoff soll zum Einsatz gekommen sein.
Sicherheitslage seit längerem angespannt
Die Sicherheitslage in Nigeria gilt seit längerem als angespannt. Zuletzt erlebte das bevölkerungsreichste Land Afrikas eine neue Welle der Gewalt. Es ist allerdings das erste Mal, dass ein großer Anschlag auf eine Kirche im überwiegend christlichen Süden verübt wurde. Bislang hat sich niemand zu der Attacke bekannt.
Nach dem Anschlag hatte es international viel Anteilnahme gegeben. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sprach seinem nigerianischen Amtskollegen Muhammadu Buhari sein Beileid aus und sagte ihm die Unterstützung Deutschlands zu. "Bei unseren Bemühungen gegen den internationalen Terrorismus werden wir auch in Zukunft zusammenstehen."
Bereits am Montag hatte Papst Franziskus in einem persönlichen Schreiben an den zuständigen Bischof von Ondo, Jude Arogundade, sein Beileid ausgesprochen. Er bete für Heilung und Trost der Verletzten und Trauernden, sowie für die Bekehrung der von Hass und Gewalt Verblendeten, erklärte der Papst. Zugleich erbitte er für alle Gläubigen des Bistums Stärke, um die Botschaft des Evangeliums weiterhin mit Treue und Mut zu leben. (KNA)