Viele Oberhirten sprächen sich für Ämter für Frauen aus

Bischof Elbs: Diakoninnenweihe "sinnvoll und angebracht"

Veröffentlicht am 08.06.2022 um 11:12 Uhr – Lesedauer: 

Wien ‐ Sollten Frauen zu Diakoninnen geweiht werden können? Der österreichische Bischof Benno Elbs meint: Ja. Bei der Begründung wirft er einen Blick auf die Kirche in seinem Land, Charismen, aber auch auf die Situation in der Weltkirche.

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Der österreichische Bischof Benno Elbs hat sich für die Weihe von Diakoninnen ausgesprochen. Das sei "sinnvoll und angebracht", sagte der Feldkircher Oberhirte dem ORF am Dienstag. Viele andere Bischöfe seien ebenfalls für den Zugang von Frauen zu Weiheämtern.

Auf weltkirchlicher Ebene sieht Elbs sehr unterschiedliche Sichtweisen auf das Thema Frauenweihe. "Das klingt oft wie eine Ausrede, aber ich habe das bei der Familiensynode in Rom selber erlebt. Ob das der Umgang mit Homosexualität ist, ob das der Umgang mit Frauen ist: Die Welt beantwortet diese Fragen komplett unterschiedlich." Jede Entscheidung für die gesamte Kirche benötige einen Diskussionsprozess, der Zeit erfordere, "sehr viel Zeit und für ungeduldige Menschen wie mich manchmal auch zu viel Zeit."

Synodale Seelsorge mit Vielfalt

Es sei wichtig, dass Frauen und Männer "in allen Bereichen des menschlichen Lebens präsent sind und die verschiedenen Talente – theologisch würde ich sagen Charismen – einbringen", so Elbs weiter. Dies gelte auch für das Weiheamt. Gute, synodale Seelsorge im Sinne von Papst Franziskus habe mit einer Vielfalt aus Menschen unterschiedlichen Geschlechts und Alters zu tun. Dies versuche man bereits umzusetzen: "Wir haben Gemeindeleiterinnen, Organisationsleiterinnen und Teams, die Seelsorgeräume miteinander leiten: Frauen, Männer – Priester als Moderatoren." In vielen Bereichen würde umgesetzt, "was auch kirchenrechtlich im Rahmen ist".

Elbs ist in der österreichischen Bischofskonferenz Vorsitzender des Beirates Opferschutz. Auch mit Blick auf die Prävention sprach er sich für eine Mischung aus Frauen und Männern aus. Alle Gremien in diesem Zusammenhang seien mindestens paritätisch besetzt. (cph)