Philippa Rath: Weiheausschluss von Frauen bringt viel Leid mit sich
Mehr als 40 Frauen, die sich zur Priesterin oder Diakonin berufen fühlen, haben sich nach Angaben der Benediktinerin Philippa Rath zu einem mehrtägigen Austausch getroffen. Das von Rath Anfang 2021 veröffentlichte Buch "Weil Gott es so will" enthielt Lebenszeugnisse von 150 Frauen, die sich zur Priesterin oder Diakonin berufen fühlen, diese Berufung aber in der katholischen Kirche nicht leben können, weil Weiheämter Männern vorbehalten sind. 44 der 150 Autorinnen hätten sich von Freitag bis Sonntag in der Katholischen Akademie Stuttgart-Hohenheim getroffen, teilte Rath am Montag in Rüdesheim mit.
Der Austausch der Frauen, die sich bisher ausschließlich aus Zoom-Konferenzen gekannt hätten, habe gezeigt, "wieviel Leid die Diskriminierung und Zurückweisung der Frauen einzig aufgrund des Geschlechts seit Jahrzehnten mit sich bringt". Das Treffen habe deutlich gemacht, wie wichtig es sei, "dass die Frauen sich national und international miteinander vernetzen und gemeinsam für ihre Anliegen und für Reformen der Kirche eintreten".
Das Treffen habe auch der Entwicklung weiterer Schritte "zum Ziel einer vollen Geschlechtergerechtigkeit in der Kirche" gedient. Viele Kirchenmänner wüssten zu wenig "von dem Schmerz und den Wunden der Frauen, die ihre von Gott geschenkte Berufung nicht leben können", so Schwester Philippa. "Sie alle eint der brennende Wunsch, in der katholischen Kirche priesterlich oder diakonisch zu wirken und die Vielfalt ihrer Kompetenzen und Charismen in den Gemeinden endlich adäquat einbringen zu können." Das gemeinsame Fazit am Ende der Tagung laute: "Der Weg muss frei werden für Frauen als Priesterinnen und Diakoninnen." (KNA)