Kardinal Marx sieht Anbruch einer neuen Epoche des Christentums
Der Münchner Kardinal Reinhard Marx hat sich überzeugt gezeigt, dass "eine neue Epoche des Christentums durch alle Turbulenzen hindurch" anbrechen werde. "Wir brauchen eine erneuerte Rede von Gott. Wir müssen die Botschaft vom Reich Gottes wieder in den Blickpunkt rücken, damit sein Reich wieder in unserer Mitte sichtbar wird", sagte Marx am Samstag anlässlich des 50-jährigen Bestehens des Berufs der Pastoralreferenten. Es dürfe dabei nicht die konkrete Situation und das konkrete Leben außer Acht gelassen werden. Vielmehr sei "darauf zu hören, was die Zeichen der Zeit uns zu sagen haben".
Synodaler Geist bedeute "innerer Aufbruch, gehen, nicht stehenbleiben", so der Kardinal. Auf diesem Weg gelte es, all das beiseite zu räumen, was den Blick auf das absolute Geheimnis Gottes und auf das Christusereignis verdunkele. "Es wird sich Vieles in der Kirche ändern. Aber die Botschaft des Mannes aus Nazareth wird nicht zu Ende gehen."
Den Dienst der Pastoralreferenten bezeichnete der Erzbischof von München und Freising als "einen großen Schatz, der weiterführt und der, auch immer wieder kritisch, den Weg des Volkes Gottes begleitet". Er wolle sich gar nicht vorstellen, was das Erzbistum ohne diese Berufsgruppe sei.
Das neue Berufsbild entstand ausgehend von den Impulsen des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962 - 1965). Theologen und später auch Theologinnen erlaube es, auch ohne Weihe als Seelsorger und Seelsorgerinnen zu arbeiten, so das Erzbistum. Es beschäftigt nach eigenen Angaben mittlerweile 320 Pastoralreferentinnen und Pastoralreferenten. (KNA)