Erzbistum Köln sucht Amtsleitung für das Generalvikariat
Das Erzbistum Köln hat die Stelle einer Amtsleitung für das Erzbischöfliche Generalvikariat ausgeschrieben. Die Erzdiözese wolle damit den nächsten Schritt gehen, um die Bistumsverwaltung zukunftsfähig aufzustellen, heißt es in einer Mitteilung vom Mittwoch. Leitung solle künftig auf mehrere Schultern verteilt werden. Zu den Aufgaben gehören laut Stellenausschreibung, zusammen mit dem Generalvikar und dem Diözesanökonomen die Verwaltung zu managen und zu steuern. "Sie setzen mit uns die richtigen Impulse für unsere Zukunft und entwickeln unsere Verwaltung konsequent weiter für die zukünftigen Herausforderungen", so die Ausschreibung.
Konkret gehören die Mitwirkung an der strategischen Leitung des Generalvikariats, die Koordination der Zusammenarbeit der Hauptabteilung, zentrale Verwaltungsaufgaben und die "Initiierung und Umsetzung der notwendigen Transformationsprozesse sowie Weiterentwicklung" des Generalvikariats zu den Aufgaben der Amtsleitung. Gesucht wird eine langjährig erfahrene katholische Führungskraft mit einem rechts-, verwaltungs- oder wirtschaftswissenschaftlichen Hintergrund. Die Bestellung als Amtsleitung soll auf fünf Jahre mit der Möglichkeit zur Wiederbestellung erfolgen. "Wenn Sie mit uns gemeinsam etwas bewegen wollen, über eine positive Grundhaltung und innere Stärke verfügen, bieten wir Ihnen eine außergewöhnliche Aufgabenstellung mit attraktiven vertraglichen Rahmenbedingungen", betont die Ausschreibung.
Trend zu geteilter Leitung in der Bistumsverwaltung
Im April hatte Kardinal Rainer Maria Woelki vor dem Diözesanpastoralrat angekündigt, das Generalvikariat in den drei Geschäftsbereichen Pastoral, Verwaltung und Finanzen weiterentwickeln zu wollen. Dabei solle die neue Amtsleitung ihren Geschäftsbereich, die Verwaltung, bereits in der Entstehung mitgestalten. Generalvikar Guido Assmann, der sein Amt zum 1. Juli angetreten hat, bezeichnete die Ausschreibung als "wichtigen Meilenstein": "Angesichts der vielfältigen Herausforderungen, vor denen wir als Kirche stehen, ist es notwendig, dass wir uns die Aufgaben gut und sinnvoll aufteilen. Dies gilt gerade auch für den Bereich der Leitung. Wir müssen angesichts der vielen Herausforderungen gut überlegen, wer seine Expertise wo am besten einbringen kann." Er sei überzeugt, dass die neue Position der Amtsleitung das Erzbistum einen großen Schritt voranbringen werde.
Das Kirchenrecht sieht das Amt des Generalvikars vor, der den Bischof, "mit ordentlicher Gewalt ausgestattet, ihm bei der Leitung der ganzen Diözese zur Seite steht" (can. 475 § 1 CIC). Generalvikare müssen zwingend Priester sein. In den vergangenen Jahren haben mehrere deutsche Bistümer ihre diözesane Verwaltung umstrukturiert und neben dem kirchenrechtlich vorgeschriebenen Amt des Generalvikars Leitungspositionen eingerichtet, die von Laien besetzt werden können. Seit 2019 leitet die Juristin Stephanie Herrmann das Ordinariat der Erzdiözese München und Freising als "Amtschefin". Im Erzbistum Hamburg wurde 2019 das Amt eines Verwaltungsdirektors eingeführt, seit 2020 hat das Bistum Eichstätt einen Amtschef und das Erzbistum Bamberg eine Ordinariatsdirektorin. Zuletzt hatte das Bistum Mainz das Amt der "Bevollmächtigten des Generalvikars" eingeführt und mit einer Pastoralreferentin besetzt. (fxn)