Zwölf Pilger sterben bei Fahrt zum Abschlussgottesdienst

Medjugorje-Festival endet – Busunglück überschattet Feier

Veröffentlicht am 06.08.2022 um 15:15 Uhr – Lesedauer: 

Medjugorje ‐ Medjugorje zählt zu den größten katholischen Wallfahrtsorten – auch ohne offizielle kirchliche Anerkennung. Zum Abschlussgottesdienst des dortigen Jugendfestivals wollte auch eine Gruppe aus Polen reisen. Ihr Reisebus kam aber von der Autobahn ab.

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Mit einem großen Gottesdienst am Freitagabend und einer Bergmesse ist in Medjugorje das 33. Internationale Jugendfestival ("Mladifest") zu Ende gegangen. Überschattet wurde der Abschluss des Festivals von einem Busunglück am frühen Samstagmorgen. Dabei starben insgesamt 12 polnische Pilger bei der Fahrt zum Abschlussgottesdienst, als ihr Reisebus nordöstlich der kroatischen Hauptstadt Zagreb von der Autobahn abkam. 31 weitere Personen seien verletzt worden, teilweise lebensgefährlich.

Polens Ministerpräsident Mateusz Morawiecki und sein kroatischer Amtskollege Andrej Plenkovic drückte auf Twitter ihr Beileid aus. Es seien alle Rettungsdienste im Einsatz, um den Überlebenden zu helfen, hieß es. Laut Morawiecki werden der polnische Gesundheitsminister Adam Niedzielski sowie der stellvertretende Außenminister Marcin Przydacz noch am Samstag nach Kroatien reisen.

"Geht in alle Länder der Welt und verkündet"

Der Päpstliche Visitator für den bosnischen Marienwallfahrtsort, Aldo Cavalli, verglich die bevorstehende Rückkehr in die Heimat für die rund 50.000 anwesenden Jugendlichen aus 70 Ländern mit dem Moment der Entsendung der Apostel in den Evangelienberichten. "Geht in alle Länder der Welt und verkündet, was ihr hier in Medjugorje gesehen und gehört habt", sagte der italienische Erzbischof. Das am Montagabend gestartete Jugendfestival stand unter dem Motto des Jesus-Wortes "Lernt von mir, und ihr werdet Frieden finden".

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Erstmals nahm auch der zuständige Bischof von Mostar-Duvno Petar Palic an dem Treffen teil. Neben Erzbischof Cavalli und Bischof Palic waren beim Jugendfestival unter anderen auch der Vorsitzende der Spanischen Bischofskonferenz, Kardinal Juan Jose Omella, sowie Bischöfe aus Italien, Irland, Frankreich, der Ukraine, Albanien, Polen und aus Paraguay zugegen.

Mit zuletzt wieder mehr als einer Million Pilgern pro Jahr zählt Medjugorje zu den größten katholischen Wallfahrtsorten. Bekannt wurde er durch Berichte von Marienerscheinungen seit Juni 1981 von damals sechs Jugendlichen, die bei einigen bis heute andauern sollen. Aus der Gruppe der "Seher" war beim diesjährigen Jugendfestival nur Jakov Colo präsent. Der 51-Jährige erzählte von seinen Erfahrungen bei der von ihm geleiteten Hilfsorganisation "Hände Mariens" (Marijine Ruke), die derzeit rund 700 bedürftige Familien in der Herzegowina unterstützt. Zudem betreibt sie eine Volksküche in der nahe Medjugorje gelegenen Stadt Ljubuski.

Marienerscheinungen bisher nicht offiziell anerkannt

Die Kirche hat die Marienerscheinungen bislang nicht offiziell anerkannt, jedoch mehrmals untersucht. Papst Franziskus äußerte sich zur Frage nach deren Echtheit nicht, entsandte jedoch seit 2017 einen Bischof als vor Ort lebenden Beauftragten und Visitator und erlaubte 2019 erstmals auch von Bischöfen geleitete Pilgerfahrten nach Medjugorje.

Das Jugendfestival gilt neben dem Jahrestag der Erscheinungen als Höhepunkt des Jahres in Medjugorje. Seit 1989 findet es jährlich im August statt und dauert fünf Tage. (KNA)