Viele Tote bei Brand in koptischer Kirche – Deutsche Bischöfe trauern
Nach der Brandkatastrophe in einer Kirche in Ägypten trauern die deutschen Bischöfe mit den betroffenen Christen. "Meine Gebete und Gedanken sind bei den Verstorbenen und Angehörigen der fürchterlichen Brandkatastrophe in Ägypten", sagte Bischof Georg Bätzing, der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), am Sonntagabend in Bonn: "Der Ort, wo Segen sein soll, ist zur Feuerhölle geworden. Angesichts der hohen Zahl von Todesopfern versagt die Sprache. Ich trauere mit der Koptischen Kirche in Ägypten und in unserem Land."
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sprach seinem ägyptischen Amtskollegen Abdel Fattah al-Sisi sein Beileid aus. "Es macht mich zutiefst traurig, dass so viele Christinnen und Christen, die sich zum Gottesdienst versammelt hatten, in den Flammen umgekommen sind", so Steinmeier in einem am Montag veröffentlichten Kondolenzschreiben.
Mindestens 41 Todesopfer und 14 Verletzte
Beim Brand in einer koptischen Kirche nahe der ägyptischen Hauptstadt Kairo gab es mindestens 41 Todesopfer und 14 Verletzte. Das Feuer in der Abu-Sifin-Kirche im Arbeiterviertel Imbaba in der Stadt Giseh war nach ersten Erkenntnissen in der Lüftungsanlage ausgebrochen, während rund 5.000 Menschen in dem Gotteshaus die Messe feierten. Daraufhin sei es zu einer Massenpanik gekommen, berichteten Augenzeugen. In einer von der koptisch-orthodoxen Kirche herausgegebenen Erklärung zeigte sich Koptenpapst Tawadros II. "bestürzt über den schmerzlichen Vorfall". Unter den Toten soll auch der Priester der Gemeinde sein.
Das ägyptische Sozialministerium kündigte an, den Familien der Opfer helfen. Die Regierung werde Familien, die ihren Vater verloren haben, 50.000 ägyptische Pfund (Tageskurs rund 2.500 Euro) sowie für den Verlust eines anderen Familienmitglieds 25.000 Pfund zahlen, sagte Sozialministerin Nevine al-Kabbag, wie das koptische Portal "Watani" am Sonntag berichtete. Verletzte sollen demnach 5.000 Pfund Unterstützung erhalten und Familien, die ihren Ernährer verloren haben, eine monatliche Rente beziehen, so die Ministerin. Präsident al-Sisi erklärte auf seiner Facebook-Seite, alle staatlichen Kräfte seien mobilisiert, um die erforderlichen Maßnahmen zu leisten. Berichten zufolge waren insgesamt 15 Feuerwehrfahrzeuge und zahlreiche Krankenwagen im Einsatz, um den Brand zu löschen und die Opfer zu versorgen. Der Präsident habe Tawadros II. telefonisch sein Mitgefühl ausgesprochen, hieß es. (tmg/KNA)